Internet aus der Steckdose
So klappt Highspeed WLAN für Überall
Jahrzehnte lang gab es nur einen einzigen Weg, um schnelles Internet bzw. WLAN daheim zu bekommen -> DSL samt Router bestellen. Doch festnetzgebundene Anschlüsse sind extrem unflexibel, da sie stets nur an der Wohnadresse nutzbar sind. Zudem benötigt man einen Techniker-Termin für die Anschlussschaltung. Moderne Breitbandanschlüsse über Funk haben all diese Nachteile nicht. Einfach Router in die Steckdose und schnelles Internet nutzen. Wir zeigen, wer das bietet und was man sonst unebedingt wissen sollte.
Stecker rein und mit Highspeed WLAN surfen - geht das so einfach?
Tatsächlich gibt es kinderleichte Alternativen zu DSL oder Glasfaser, die sich an jedem beliebigen Ort nutzen lassen. Vereinfacht ausgedrückt, nehmen Sie ihren WLAN-Router einfach mit! Nötig ist dafür nur eine konventionelle Stromquelle. Denn realisiert wird „Internet aus der Steckdose“ - wie es oft salopp genannt wird - über Mobilfunk. Also LTE oder 5G, so dass keine Festnetz-, Kabel oder Glasfaserdose nötig ist.
Der Funk-Router kann an jedem Ort aufgestellt werden und versorgt alle nötigen Endgeräte mit Highspeed-WLAN. Möglich sind, je nach Tarif und Anbieter, 50 bis gut 1000 MBit/s – also sogar Glasfaserniveau.
So erschließt man auch Orte, bei denen sonst ein regulärer Anschluss nicht möglich ist. Beispielsweise beim Campen, für Kassensysteme in einem Verkaufs- oder Imbissmobil, in den Ferien und vieles mehr.
Alle Vorteile und Nachteile im Überblick
Viele Vorzüge die WLAN aus der Steckdose bietet, haben wir bereits genannt. Es gibt aber noch mehr Punkte, die für Funk statt Festnetz sprechen. Hier Argumente Pro- und Kontra im Überblick.
- teils bundesweit nomadisch nutzbar (siehe unten bei Anbieter)
- superschnelles WLAN bis 1000 MBit/s
- ortsungebunden (abhängig vom Anbieter)
- Internet auch für Orte ohne andere Alternative
- nur Steckdose nötig (oder alternative Stromversorung wie Power-Rack)
- kein Festnetzzugang nötig
- kein Technikertermin bei Anschluss oder Umzug nötig
- kostengünstig
- meistens volumenbegrenzt
- unlimitierte Zugänge teils etwas teurer als normale stationäre Anschlüsse
- LTE- oder 5G-Empfang am Nutzungsort nötig (fast immer gegeben)
Welche Anbieter bieten das?
Mittlerweile können Interessenten aus einer Vielzahl von Tarifen wählen. „Steckdosen WLAN“ gibt es von der Deutschen Telekom, Vodafone, O2, congstar und Freenet.
Allerdings unterscheiden sich die Angebote mitunter extrem voneinander. Einerseits beim
monatlich verfügbaren Datenvolumen, dem Preis und der Mobilitäts-Flexibilität. Denn einige kann man
nur an der Bestelladresse nutzen (A), andere wiederum aber
überall in Deutschland (B). Daher stellen wir kurz erstmal alle Möglichkeiten kurz vor.
A) Nur stationär nutzbare Tarife für WLAN aus der Steckdose:
Deutsche Telekom: Die Telekom bietet als einziger Anbieter eine Art Mischtechnik aus DSL und Mobilfunk genannt „Hybrid“. Es wird also beides technisch zu einem Anschluss gebündelt, ohne das man als Nutzer etwas davon merkt. Der Vorteil: Es gibt keine Volumenlimitierung für bis zu 550 MBit/s. Los geht’s schon ab rund 38 € monatlich. Nach einem Vergügbarkeitstest hier bei der Telekom wird angezeigt, ob Sie die Hybridoption zu den MagentaZuhause Tarifen nutzen können..
O2 Telefónica: Der Tarif mit dem besten Preis-Leistungsverhältnis in dieser Kategorie kommt von O2. Die Home-Tarife über LTE oder 5G starten schon bei 34.99 € und haben auch keine Volumenlimitierung. Sogar eine Telefonflat ist inklusive. Auch hier gilt: SIM-Karte in den mitgelieferten Router einlegen, Strom anschließen und los geht’s. Leider aber nur stationär Zuhause nutzbar. Bestellung auf www.o2online.de/home.
Congstar: Die Handytarife dieses Anbieters sind sehr beliebt, da man im exzellenten Netz der Deutschen Telekom surft bzw. telefoniert. Congstars Lösung nennt sich "Homespot". Ein LTE-Router der nur Strom braucht und dann WLAN mit bis zu 50 MBit/s liefert. Das Ganze startet schon bei 20 € monatlich, siehe hier auf www.congstar.de/homespot. Nutzbar immer nur an einer Adresse, die sich aber zumindest für eine Gebühr ändern lässt.
B) überall mobil einsetzbare Tarife:
Weit interessanter sind natürlich solche Tarife, bei denen es keine örtliche Begrenzung gibt. Hier sind Vodafone, Freenet, O2 und die Telekom mit eigenen Angeboten vertreten.
Vodafone: Der Konzern bietet den wohl beliebtesten Tarif in dieser Rubrik, genannt Gigacube. Man könnte sagen, Vodafone hat mit dem Gigacube sogar das Konzept vor vielen Jahren (ca. 2014) erfunden. Gigacube-SIM in den gleichnamigen Router legen, ans Stromnetz anschließen und mit bis zu 500 MBit/s surfen. Das Datenvolumen reich von 100 GB bis unlimitiert und der Standort kann überall in Deutschland liegen. Mehr auf der Vodafone-Seite unter www.vodafone.de/gigacube.
O2 Telefónica: O2 hat noch weitere, reine Datentarife namens "O2 Data" im Angebot. Hier stehen zu moderaten Preisen zwischen 5 und 400 GB monatlich bereit. Benötigt wird nur ein mobiler Router zum bundesweiten surfen. Siehe auch www.o2online.de/data.
Freenet: Sonst eher bekannt für günstige Smartphone-Tarife hat Freenet ebenfalls einen quasistationären Zugang im Angebot. Dieser nennt sich einfach nur "Freenet Internet“. Als Router wird eine LTE-FritzBox mitgeliefert mit der man dann satte 1000 GB monatlich verbrauchen kann für günstige 34.99 Euro. Leider begrenzt der Anbieter die Datenrate auf nur 15 MBit/s. Bestellbar nur über diese App.
Deutsche Telekom: Auch bei der Telekom findet man WLAN aus der Steckdose über die Speedbox-Tarife. Ähnlich wie beim Gigacube, stehen hier 100-400 GB monatlich zur Verfügung. Nur den mitgelieferten Speedbox-Router aufstellen, mit Energie versorgen und schon kann es losgehen!
Tarifname |
Gigacube
Zuhause |
Speedbox |
mobile Router |
Freenet
Internet |
Datenrate Download max. |
500 MBit/s |
300 MBit/s |
300 MBit/s |
15 MBit/s |
5G machbar |
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Datenvolumen (begrenzt) |
100 GB bis 200 GB |
100 bis 400 GB |
5 bis 400 |
1000 GB |
Unlimited Volumen verfügbar? |
(Info) |
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Bundesweit nutzbar? |
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Nutzung im Ausland möglich? |
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Verfügbarkeit |
sehr gut |
sehr gut |
sehr gut |
sehr gut |
Preis pro Monat |
ab 34.99 € |
ab 39.95 € |
ab 9.99 € |
34.99 € |
Auch mit kurzer Laufzeit? |
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Unsere Wertung |
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hier gehts zum Anbieter |
» zu Vodafone Gigacube |
» zu Telekom Speedbox |
» zu O2 Data |
» zu Freenet Internet |
Redaktionstipp: Unsere Empfehlung für alle unentschlossenen in der Kategorie „stationär“ geht eindeutig an
O2´s Home-Tarif über LTE. Unlimitiertes Datenvolumen ab 34.99 € gibt es sonst nirgends.
Wer ortsungebunden bleiben möchte, greift zum
Gigacube. Hier erhält man einen guten Mix aus Freiheit, exzellentem Netzausbau und genug Datenvolumen zu fairen Preisen.
Das brauchen Sie alles für Internet aus der Steckdose
An erster Stelle steht natürlich einen geeigneten Router. Wie schon oben beschrieben, bietet jeder Anbieter im Zuge der Bestellung das passende Endgerät mit dazu. Bis auf Freenet und Vodafone muss man zwar diesen nicht zwingend mitbestellen, wir empfehlen jedoch die Verwendung der vom Anbieter vorgesehen Endgeräte. Technisch gesehen, lässt sich aber jedes taugliche Gerät nutzen, soviel sei verraten.
Die zweite Notwendigkeit ist natürlich eine Stromquelle für den Router. Denn keines der zur Wahl stehenden Router, bis auf die 4G-Speedbox, verfügt über einen internen Akku.
Zu guter Letzt muss selbstredend vor Ort LTE oder 5G verfügbar sein, da der Internetzugang ja über Mobilfunk realisiert wird. Das ist heute nahezu flächendeckend der Fall. 4G steht in gut 99% der Fläche zur Verfügung. 5G, je nach Netzanbieter, zu 93-97 Prozent.
Internet zuhause verteilen über das Stromnetz
Mitunter ist etwas anderes gemeint, wenn von „Internet über die Steckdose“ die Rede ist. Man kann in der Wohnung/Haus nämlich auch ohne WLAN oder langen LAN-Kabel auskommen. Zumindest für den Anschluss von Endgeräten mit LAN-Anschluss, wie TV-Geräte, Laptops, PCs oder Spielkonsolen. Genutzt wird dann einfach das Stromnetz.
Möglich machen das sogenannte DLAN-Adapter. Dazu muss nur der Router (Zugangsart egal) mit einem kurzen LAN-Kabel mit dem Haupt DLAN-Adapter verbunden werden der wiederum in eine Steckdose kommt. Über Zweit- oder Drittadapter lässt sich das Signal dann überall im Haus abgreifen. Dazu wieder LAN-Kabel mit Adapter und Endgerät verbinden, koppeln, fertig! Angeboten wird das z.B. von Devolo oder AVM. Mögliche fertige Kits finden Sie hier bei Amazon.
Weiterführendes
»
5G Tarife für Zuhause
»
Bietet Blau eigentlich schon 5G?