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16. 01. 2020

Beim 5G-Ausbau war die Vorweihnachtszeit in der Schweiz alles andere als entspannt und besinnlich. Denn binnen gut eines Monats hat sich die Anzahl der Schweizer 5G-Antennen mehr als verdreifacht. Möglich wird dies allerdings nur durch einen kleinen „Trick“.

Führende Rolle

Eigentlich gelten die Eidgenossen ja eher als gemütlich. Beim 5G-Ausbau legen sie aber ein enormes Tempo an den Tag und sind eine der weltweit führenden Nationen. Bereits Ende November 2019 waren 562 5G-Antennen in der Schweiz im Betrieb. Heute sind es schon 2.295 Stück, die mit der neuesten Mobilfunkgeneration funken, wie der Tages-Anzeiger berichtet. Aufgeteilt sind diese Antennen auf die drei Mobilfunkanbietern des Landes – Swisscom, Sunrise und Salt.

 

Allerdings ist in der Schweiz vor Weihnachten keine Bauwut ausgebrochen, sondern diese beachtliche Zahl wurde durch einen cleveren Schachzug erreicht. Die Netzbetreiber haben einfach bestehende Anlagen aufgerüstet. Dies erfolgt aber nicht primär durch neue Hardware, wie es hierzulande in der Regel so gemacht wird.

5G per Software-Update

Stattdessen hat die Swisscom Ende 2019 bestehende Antennen einfach über eine Aktualisierung der Software auf den neuesten Stand gebracht. So wurden aus 4G- nun 5G-Antennen, die aber weiterhin die Frequenzbänder des 4G- statt des 5G-Netzes nutzen. Hierbei handelt es sich dann allerdings nicht um „echtes“ 5G, sondern nur eine Grundversion, auch „5G Wide“ genannt. Diese ist langsamer als das richtige 5G mit seinen enorm hohen Datenübertragungsraten.

 

„Diese Anpassung dürfen im Rahmen der bestehenden Bewilligung vorgenommen werden“, bescheinigt ein Sprecher des Bundesamts für Kommunikation das Vorgehen gegenüber dem Tages-Anzeiger. Vorausgesetzung ist allerdings, dass sich die Strahlenbelastung durch die Maßnahme nicht verändert. Nur durch dieses Vorgehen war es für den Marktführer Swisscom möglich, bis Ende des Jahres 2019 90 Prozent der Schweizer Bevölkerung mit dem neuen Mobilfunkstandard 5G zu versorgen. Konkurrent Sunrise, die Nummer 2 im Land, setzt hingegen ausschließlich auf neue Funkmodule und versorgt über diese bereits knapp 400 Ortschaften mit richitgem 5G.

Quelle: Tages-Anzeiger
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