Die schwedische Telekommunikationsbehörde PTS hat am Dienstag die vor geraumer Zeit angekündigte und verschobene 5G-Versteigerung über die Bühne gebracht. Zuletzt hattes es Wirbel wegen eines geplanten Ausschlusses von Huawei gegeben, der von einem Gericht bestätigt wurde.
Huawei ist außen vor
Eigentlich war die Auktion der begehrten 5G-Frequenzen für Schweden bereits für den vergangenen November geplant gewesen. Allerdings musste diese auf gerichtliche Anordnung hin verschoben werden. Die schwedische Telekommunikationsbehörde PTS hatte Bedingungen für die Auktionsteilnehmer aufgestellt, nach denen die Lizenznehmer keine Netzwerkkomponenten der beiden umstrittenen chinesischen Ausrüster Huawei und ZTE verbauen durften.
Huawei hält dies für wettbewerbswidrig und unbegründet, hatte daraufhin geklagt. Die Folge war besagte Verzögerung der 5G-Auktion auf Anraten des Verwaltungsgerichts Stockholm, das die Beschwerde von Huawei gegen den Ausschluss von der Auktion prüfen wollte. Nach einigem Hin und Her hat in der vergangenen Woche nun das höchste Verwaltungsgericht einen erneuten Berufungsantrag Huaweis zurückgewiesen. Dies nutzte die PTS umgehend aus und startete kurzerhand die Versteigerung. „Es ist bedauerlich, dass PTS entschieden hat, mit der Auktion fortzufahren“, lässt Huawei verlauten. Man hatte der schwedischen Regierung zuvor angeboten, selbst extremste Auflagen erfüllen zu wollen, um mögliche Sicherheitsbedenken aus dem Weg zu räumen. Es laufen in dieser Sache derzeit noch mindestens zwei Prozesse vor schwedischen Gerichten.
229 Millionen Euro Einnahmen
In der nur einen Tag dauernden Aktion haben alle zugelassenen Unternehmen teilgenommen. Das zur Hutchison-Gruppe gehörende Hi3G Access, Net4Mobility (Telenor und Tele 2) sowie Telia haben sich jeweils mindestens 100 MHz im für 5G designierten 3,5-GHz-Band gesichert. Somit können diese den neuen Mobilfunkstandard in Zukunft für ihre Kunden anbieten. Zudem hat der staatliche Kommunikationsdienstleister Teracom als einziger Teilnehmer der Auktion 80 MHz im 2,3-GHz-Band ersteigert. Der schwedische Staat kann sich nach Angaben der Behörde über Einnahmen in Höhe von umgerechnet 229 Millionen Euro aus der 5G-Versteigerung freuen.
Quelle: PTS / heise.de
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M. Schwarten
freischaffender Redakteur
Technik begeistert mich seit rund 25 Jahren – vor allem dann, wenn sie das Leben leichter statt komplizierter macht. Besonders am Herzen liegen mir Mobile Devices wie Smartphones, Tablets und Smartwatches. In diesem Bereich arbeite ich seit vielen Jahren.