IoT-Geräte sollen in Zukunft ohne Batterie, Akku oder eine andere externe Stromquelle auskommen, wenn es nach dem Willen Ericsson und dem Massachusetts Institute of Technology (MIT) geht. Die beiden Partner kooperieren, um Techniken zur Energieaufnahme aus der Umgebung für das Internet der Dinge zu entwickeln.
Energy Harvesting aus der Umgebung
Aktuelle Geräte für das Internet der Dinge („Internet of things“, IoT) benötigen in aller Regel eine Batterie oder einen Akku. Zwar gibt es bereits das sogenannte „Energy Harvesting“, über das allerdings nur sehr wenig Energie gewonnen werden kann. Und obwohl die Mobilfunkstandards 4G und 5G bereits auf einen seher energieeffiziennten Betrieb ausgelegt sind, unter anderem mit NarrowBand Internet of Things (NB-IoT) und LTE für Maschinen (LTE-M), sind für die allermeisten IoT-Geräte derzeit noch externe Energiequellen wie eine Batterie erforderlich. Zwar sind hier je nach Intensität des Datenverkehrs oft Laufzeiten von bis zu zehn Jahren mit einer Knopfzelle möglich. Aber dennoch erfordert dies einen regelmäßigen Tausch, was mit Ressourcenverschwendung und Aufwand einhergeht – vor allem bei hunderten oder gar tausenden IoT-Sensoren.
Ericsson und das Massachusetts Institute of Technology (MIT) haben sich nun zusammengetan, um Technologien zu entwickeln, mit denen IoT-Geräte die benötigte Energie aus der Umgebung aufnehmen können. Wie dies genau erfolgen soll, erklärt Ericsson auf dem unternehmenseigenen Blog.
Energiegewinn aus Mobilfunkstrahlung
Die beiden Partner prägen in diesem Zusammenhang den Begriff Zero-Energy-Devices. Dies sind Geräte, die komplett ohne Batterie auskommen. Ihre benötigte Energie, um z. B. Daten über das Mobilfunknetz zu senden, sollen sie aus der Umgebung gewinnen. Hier sind verschiedene Ansätze denkbar, z. B. Vibrationen, Licht, Temperaturgradienten oder Hochfrequenzwelle. Dies würde bedeuten, dass die IoT-Devices bei erfolgreicher Entwicklung ihre Energie z. B. aus den Wellen gewinnen können, die z. B. von TV-Sendeanlagen und Mobilfunkbasisstationen ausgesendet werden.
Bisher werden via Energy Harvesting nur wenige Mikrowatt gewonnen. Dies langt nach aktuellem Stand der Technik nicht für einen regelmäßigen Datenaustausch. Durch mehr Energiegewinn, geringeren Verbrauch bei der Datenübertragung z. B. über den nächsten Standard 6G sowie neue, energieeffizientere Sicherheitsmechanismen, wollen die beiden Partner neue Möglichkeiten für IoT-Geräte und Anwendungen ohne eigene Batterie schaffen.
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Quelle: Ericsson
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M. Schwarten
freischaffender Redakteur
Technik begeistert mich seit rund 25 Jahren – vor allem dann, wenn sie das Leben leichter statt komplizierter macht. Besonders am Herzen liegen mir Mobile Devices wie Smartphones, Tablets und Smartwatches. In diesem Bereich arbeite ich seit vielen Jahren.