Bislang geht die Industrie davon aus, dass der künftige Mobilfunkstandard 5G etwa im Jahr 2020 flächendeckend starten kann. Zuvor wird es einige Pilotprojekte geben, nachdem ein einheitlicher Standard festgelegt wurde. Doch wie umfangreich die Vernetzung der Dinge über das 5G-Netz werden soll und kann, gibt es unterschiedliche Meinungen, wie sich jetzt auf dem Super Mobility Forum in Las Vegas zeigte.
5G-Standard schon 2016 oder erst 2019?
Bei dem Event, organisiert vom Interessenverband CTIA, offenbarten sich verschiedene Ansichten darüber, wie schnell und wie umfassend 5G-Mobilfunk etabliert werden kann. Während beispielsweise die Internationale Telekommunikations-Union ITU von einer Verabschiedung eines verbindlichen Standards bereits im Jahr 2016 ausgeht und bei den Olympischen Sommerspielen 2018 in Südkorea einen großen Pilotversuch starten will, rechnet das Partnerschaftsprojekt 3GPP erst 2019 überhaupt mit der Festlegung auf einen einheitlichen Standard.
Unklarheit über die Anforderungen
Unstimmigkeit gibt es zudem über die Leistungsfähigkeit zukünftiger 5G-Netze. Ein Teil der Industrie vertritt die Vision, dass irgendwann sämtliche Dinge und ihre Sensoren im Internet of Things (IoT) via 5G miteinander vernetzt sein werden. Schließlich seien die technischen Voraussetzungen wie eine geringere Latenzzeit, höhere Datenraten, mehr mögliche Verbindungen pro Funkzelle sowie Energieeffizienz gegeben. Kritiker halten dagegen, dass zwar mehrere Hunderttausend Verbindungen pro Zelle theoretisch machbar seien, diese Zahl aber dennoch nicht ausreichen könne, um alle denkbaren Sensoren abzudecken.
Zusammenspiel verschiedener Technologien
Außerdem seien zwar Übertragungsraten von bis zu 10 Gbit/s denkbar, aber – wie bei LTE auch – eben verteilt auf alle Teilnehmer einer Funkzelle. Sinnvoller sei es, Geräte mit nur geringem Abstand zueinander wie bisher via WLAN miteinander zu verbinden. Das spare Bandbreite und auch Energieverbrauch. Ohnehin gehen Experten davon aus, dass das Internet of Things realerweise eher durch verschiedene drahtlose Netze verknüpft werden wird, darunter neben 5G und WLAN auch LTE mit seinen Weiterentwicklungen und seinen Vorgängerstandards. Um hier eine höchstmögliche Kompatibilität zu gewährleisten, sei zunächst ein einheitlicher 5G-Standard nötig, argumentiert man bei AT&T, einem der großen US-Netzwerkausrüster. Konkurrent Verizon dagegen möchte nicht bis 2020 warten, sondern bereits 2017 erste 5G-Netze bereitstellen.
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Quellen: CTIA, FierceWireless, HardwareLuxx
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