Seit rund einem Jahr geht der 5G-Ausbau in Deutschland voran. Auch wenn man vielleicht das Gefühl bekommen kann, dass das Tempo nicht wahnsinnig schnell ist, nehmen wir eine der führenden Positionen in Europa bei der Vorbereitung auf 5G ein. Dies belegt ein am Donnerstag veröffentlichter Bericht der EU-Kommission in Brüssel.
Mittelfeld bei der Digitalisierung
Die Europäische Kommision hat ihren alljährlichen Index für die digitale Wirtschaft und Gesellschaft (DESI) herausgegeben. Dieser bescheinigt Deutschland im Bereich der Digitalisierung ein eher durchschnittliches Bild. 2020 belegt das Land den 12 Platz im Index und liegt damit knapp oberhalb der Mitte der 27 gelisteten EU-Mitgliedsstaten sowie Großbritannien.
Bitkom-Präsident Achim Berg erklärt dazu: „Deutschland liegt knapp über dem Durchschnitt der EU-Länder, ein Platz im Mittelfeld kann aber nicht unser Anspruch sein. Deutschland als Europas größte Volkswirtschaft muss auch in der digitalen Welt eine führende Rolle einnehmen.“ Das eher maue Gesamtergebnis wird aber durch einzelne Bereiche nach unten gezogen. „Besonders schlecht sieht es […] bei der Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung aus“, sagt Berg. Unter anderem Belange mit Behörden würden noch nicht umfassend online geregelt. Bei den angebotenen digitalen öffentlichen Diensten belegt Deutschland nur Platz 21.
Bei der Mobilfunkinfrastrutkur weit vorne
Vergleichsweise gute Noten erreicht Deutschland bei der Internetinfrastruktur – auch wenn es gefühlt immer noch sehr viele Funklöcher und fehlende Breitbandanschlüsse gibt. Hier konnte Deutschland in diesem Jahr nach Platz 14 im vergangenen Bericht 2019 um 6 Plätze nach oben steigen und belegt nun den achten Platz.
Laut dem Bericht sind unsere Funkmasten überdurchschnittlich gut ans Internet geschlossen. Zudem ist das Netz mit rund 80.000 Masten gut ausgebaut. Viele von ihnen seien bereits für 5G vorbereitet und würden nur kleinere Eingriffe benötigen, um den neuen Mobilfunkstandard zu versenden. Das ist vorteilhaft für einen schnellen 5G-Ausbau. Ebenfalls gut für 5G vorbereitet sind u.a. Finnland, Ungarn und Italien. 5G kann also kommen, Nachholbedarf gibt es aber bei der Digitalisierung.
Quelle: EU-Kommission / Bitkom
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M. Schwarten
freischaffender Redakteur
Technik begeistert mich seit rund 25 Jahren – vor allem dann, wenn sie das Leben leichter statt komplizierter macht. Besonders am Herzen liegen mir Mobile Devices wie Smartphones, Tablets und Smartwatches. In diesem Bereich arbeite ich seit vielen Jahren.