Das Interesse an 5G ist auch bei vielen Industrieunternehmen groß. Unter anderem bei der Vernetzung von Fabriken bietet der neue Mobilfunkstandard viele Vorteile. BMW hat nun sein erstes Pilotprojekt gestartet.
Campusnetz in Dingolfing
Nicht nur Audi arbeitet an der Nutzung von 5G in den eigenen Fabriken, sondern auch der Konkurrent BMW aus Bayern ist an dem neuen Mobilfunkstandard sehr interessiert. Auf dem Werksgelände in Dingolfing ist nun ein erstes Pilotprojekt für die Nutzung von 5G bei der Herstellung der Fahrzeuge angelaufen.
Die lokal beschränkte 5G-Infrastruktur (Campusnetz) gehört zum Forschungsprojekt „Autonomous and Connected Logistics“. Es hat das Ziel, weitere Automatisierungen von Produktionsabläufen im Herstellungsprozess der Autos von BWM zu fördern. Beispiele, die der Fahrzeughersteller nennt, sind unter anderem Transportsysteme, Logistikroboter und mobile Geräte, die „miteinander und dem Leitsystem kommunizieren“.
Öffentlich gefördert
Das Forschungsprojekt von BMW wird mit 3,2 Millionen Euro aus dem Fördertopf der Forschungs- und Entwicklungsinitiative „Regionalverbünde Autonomes Fahren“ vom Land Bayern gefördert. Die Kosten für BMW liegen bei rund 4,8 Millionen Euro. Beteiligt sind unter anderem das Maschinenbauunternehmen Stäubli WFT, das autonome Transportlösungen für die Fahrzeugproduktion entwickelt, sowie vom Institut für Engineering Design of Mechatronic Systems & MPLM. Die Realisation des Campusnetzes erfolgt durch das Rosenheimer Unternehmen M3connect.
Nicht nur BMW, sondern auch immer mehr andere Unternehmen erweitern ihre Fabriken um 5G. Bisher kam dort vor allem WLAN zum Einsatz. Das ist zwar erprobt und günstig, reicht aber für verschiedene Produktionsanforderungen nicht aus. Unter anderem lassen sich beim gängigen WLAN-Systemen bis zur IEEE-Spezifikation 802.11ac keine festen Signallaufzeiten für bestimmte Geräte oder Dienste festlegen. Somit kann z. B. eine kleinteilige Verkehrskontrolle nicht realisiert werden. Zudem sind WLAN-Netze störanfälliger. In 5G legen viele Industrieunternehmen daher ihre Hoffnungen. Unter anderem deswegen hatte die Bundesnetzagentur auch extra einen 100 MHz breiten Frequenzbereich für die industrielle Verwendung reserviert.
Quelle: BMW, heise.de
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M. Schwarten
freischaffender Redakteur
Technik begeistert mich seit rund 25 Jahren – vor allem dann, wenn sie das Leben leichter statt komplizierter macht. Besonders am Herzen liegen mir Mobile Devices wie Smartphones, Tablets und Smartwatches. In diesem Bereich arbeite ich seit vielen Jahren.