Die Netzbetreiber veröffentlichen gerne und häufiger Zahlen über die Abdeckung der Bevölkerung mit 5G. Weit vorne dabei ist hier die Telekom mit regelmäßigen Reports. Nun gibt es eine neutrale Stelle für zuverlässige Zahlen. Denn die Bundesnetzagentur nennt nun die realen Daten.
Bundesnetzagentur liefert reale Daten
Laut aktuellen Angaben der Bundesnetzagentur, sind aktuell gut die Hälfte der Fläche Deutschlands mit 5G ausgestattet. Genau genommen sind es 53,3 Prozent. Hierbei handelt es sich aber um DSS (Dynamic Spectrum Sharing), also kein „echtes“ 5G. Dieses gibt es derzeit vor allem in einigen Großstädte, sodass am Ende unter 2 Prozent der Fläche mit der vollen 5G-Geschwindigkeit versorgt werden.
Dies bedeutet aber nicht, dass alle Nutzer, die sich auf den mit 5G versorgten Flächen aufhalten, auch auf 5G zugreifen können. Neben der Tatsache, dass ein geeignetes Smartphone sowie ein Tarif mit 5G vorhanden sein müssen, bedeutet die Zahl von gut 50 Prozent nur, dass es dort überhaupt 5G (DSS) gibt. Dies ist aber über alle drei Netzbetreiber kumuliert. Es dürfte also noch viele Regionen geben, in denen nur einer der drei Netzbetreiber 5G zur Verfügung stellt. Da die Telekom das am weitesten ausgebaute 5G-Netz besitzt, haben Kunden dieses Anbieters somit auch die besten Chancen.
Unterschiede zu den eigenen Zahlen
Gut 50 Prozent sind natürlich deutlich weniger als die von der Telekom selbst kommunizierten rund 87 Prozent. Entscheidend ist, dass die Bundesnetzagentur die Fläche Deutschlands auswertet, während die Telekom die Einwohner als Maßstab nimmt. Das umfasst aber nur den Wohnort der Nutzer. Da Mobilfunk aber vor allem unterwegs und außer Haus genutzt wird, geben die Daten der Netzbetreiber die Ist-Situation verfälscht wieder. Denn vor allem dort, wo viele Menschen wohnen, gibt es derzeit 5G, während fast die Hälfte des Landes und vor allem die dünner besiedelten Gebiete noch außen vor sind. Dies ist der deutlich größere Aufwand, während man mit dem Aufbau von Funkzellen in den dicht besiedelten Metropolregionen schnell auf hohe Haushalts-Abdeckungen kommt.
Dennoch muss man festhalten, dass 5G sehr schnell gewachsen ist. Rund zweieinhalb Jahre nach dem Start des neuen Mobilfunkstandards sind gut 50 Prozent Netzabdeckung ein durchaus beeindruckender Wert. LTE / 4G, das mittlerweile 95,99 Prozent der Fläche Deutschlands versorgt, ist damals nicht so schnell aufgebaut worden. Das kürzlich abgeschaltete 3G liegt nur noch bei gut 13 Prozent.
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M. Schwarten
freischaffender Redakteur
Technik begeistert mich seit rund 25 Jahren – vor allem dann, wenn sie das Leben leichter statt komplizierter macht. Besonders am Herzen liegen mir Mobile Devices wie Smartphones, Tablets und Smartwatches. In diesem Bereich arbeite ich seit vielen Jahren.