Huawei steht bei der Regierung um Donald Trump auf der roten Liste. Aus Sicherheitsgründen soll den Netzbetreibern verboten werden, Hardware von dem chinesischen Ausrüster zu beziehen. Dabei versuchen sie durch politische Einflussnahme auch andere Länder zu einer solchen Entscheidung zu bewegen. In Polen hängt die Entscheidung über die Errichtung einer US-Militärbasis davon ab, ob man sich zu einem Verbot von Huawei durchringen kann. Bei Vodafone Deutschland liegt die Kooperation mit dem strittigen Hardware-Lieferanten zumindest teilweise auf Eis.
Politische Einflussnahme
Obwohl trotz intensiver Bemühungen bisher keine Backdoors oder Sicherheitslücken in der Hardware von Huawei gefunden wurden, bleibt US-Präsident Donald Trump bei seiner Linie. Nach seiner Ansicht ist der Hersteller mit der chinesischen Regierung verstrickt und würde im Zweifelsfall auch Geheimdienstmitarbeitern Zugang zu den Netzen gewähren. Hierdurch hätten sie Zugriff auf sensible Daten. Der Hersteller hatte dies stets bestritten und beteuert, dass man nichts tun würde, was anderen Ländern schadet. Während man in den USA bereits an einem Gesetz arbeitet, welches den Einsatz von Huawei-Hardware verbietet, möchte man dies auch in anderen Ländern durchsetzen. Australien hat dies bereits praktisch umgesetzt und auch Großbritannien und Kanada scheinen diesen Weg zu gehen.
Polen unter Druck
Polens Präsident, Andrzej Duda, sieht sich in einer schwierigen Lage. Trump hatte in Aussicht gestellt, mögliche Einsätze von US-Truppen künftig über Polen abzuwickeln. Hierfür sei auch angedacht, eine dauerhafte Militärbasis zu errichten, dessen Investitionsvolumen bei 2 Milliarden US-Dollar liegen könnte. Dies hänge jedoch von der Entscheidung Polens ab, ob man im kommenden 5G-Netz auf Hardware aus dem Hause Huawei setzen würde. Sollte dem so sein, so sieht die US-Regierung die Sicherheit ihrer Truppen in Gefahr und würde auf einen Standort in Polen verzichten.
Kein 5G-Core-Netzwerk bei Vodafone Deutschland
Das Ringen um ein Verbot des chinesischen Herstellers hat auch erste Auswirkungen auf den deutschen Markt. Wie Vodafone Europachef Nick Read mitteilte, werde man die Nutzung von 5G-Core-Netzwerkhardware von Huawei vorläufig auf Eis legen. Dies zumindest solange, bis sich die Regierungen und Geheimdienste entschieden haben. Vodafone Deutschland erklärte dazu auf Nachfrage, dass man aktuell keine 5G-Pilotprojekte mit Huawei Hardware in Betrieb habe. Im LTE-Netz habe man entsprechende Produkte nur im RAN (Radio Access Network) in Betrieb. Hierbei handelt es sich zum Beispiel um Antennen an Basisstationen. Man habe extrem hohe Sicherheitsanforderungen und betreibe zu diesem Zweck ein rigoroses und marktführendes Benchmarking.
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Quelle: New York Times, Vodafone Deutschland
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