Der 5G-Empfang in Gebäuden ist ein großes Problem. Forscher des Electronics and Telecommunications Research Institute (ETRI) aus Südkorea haben nun das weltweit erste Antennensystem für 5G entwickelt, das im Innenbereich genutzt werden kann und so dieses Problem lösen soll. Es verwandelt die 5G-Funkwellen in optische Impulse.
Umwandlung mit RoF-Technologie
Das ETRI hat nach eigenen Angaben ein Indoor-Antennensystem für 5G entwickelt. Dieses greift die Signale von im 28-GHz-Band funkenden Basisstationen auf und leitet diese ins Innere eines Gebäudes weiter. Hierbei kommt die sogenannte Radio-over-Fiber-Technologie, kurz RoF, zum Einsatz. Diese verwandelt die 5G-Millimeterwellen in optische Impulse. Sie können dann störungsfrei über Distanzen von bis zu 5 km weitergeleitet und verteilt werden.
Mit der neuen Technologie wollen die Forscher 5G-Funklöcher in Gebäuden beseitigen. „5G-Netzwerke sind in einem viel höheren Radiofrequenzbereich angesiedelt als die Frequenzbänder, die für 3G, 4G oder das Internet der Dinge verwendet werden“, sagt ETRI-Forscher Lee Joon-ki. Dies hat zur Folge, dass die Wellen des neuen Mobilfunkstandards viel schwerer in Gebäude eindringen können. Gleiches gilt für Einrichtungen unterhalb der Erdoberfläche. Die Folge sind ein schlechter oder gar kein Empfang, sprich Funklöcher ohne 5G-Signal, führen die Experten des ETRI aus.
Besserer 5G-Empfang in Gebäuden
Problematisch ist dies besonders, weil rund 80 Prozent der mobilen Datenmengen, die wir jeden Tag verbrauchen, im Inneren von öffentlichen oder privaten Gebäuden anfallen. Dieses Problem wird so gelöst, wie Joon-ki weiter ausführt: „Diese neue Technologie erlaubt es, den Mobilfunkstandard 5G bei einer Spitzengeschwindigkeit von 20 Gbps in Umgebungen wie Flughäfen, Bahnhöfen oder großen Einkaufszentren nutzbar zu machen. Das ist eine große Hilfe, wenn es darum geht, das 5G-Übertragungsnetz weiter auszubauen und zu verbessern.“
Die vom ETRI entwickelte Lösung namens Distributed Antenna System besteht aus einer Basisstation, die auf einem Hausdach montiert werden muss und das 5G-Signal von Stationen in der Umgebung empfängt. Dort wird es dann mit der RoF-Technologie in optische Signale umgewandelt. Diese wiederum werden über optische Kabel zu mehreren kleineren Antennen weitergeleitet, die in den verschiedenen Stockwerken oder Bereichen eines Gebäudes zu platzieren sind. „Wir hoffen, dass diese Technologie zur Entstehung eines Ökosystems von miteinander verbundenen Branchen wie etwa interaktivem Entertainment oder smarten Fabriken beitragen kann, indem sie sicherstellt, dass es keine Lücken im Indoor-Signalbereich mehr gibt und die Verbindungsqualität stets gleich gut und stabil bleibt“, erhänzt Sunmi Kim, Leiter der ETRI Network Research Division.
Quelle: Electronics and Telecommunications Research Institute / pressetext.com
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M. Schwarten
freischaffender Redakteur
Technik begeistert mich seit rund 25 Jahren – vor allem dann, wenn sie das Leben leichter statt komplizierter macht. Besonders am Herzen liegen mir Mobile Devices wie Smartphones, Tablets und Smartwatches. In diesem Bereich arbeite ich seit vielen Jahren.