Ende Januar 2020 hat Großbritannien bekanntgegeben, dass Huawei nicht komplett beim Ausbau des 5G-Netzes im Lande ausgeschlossen werden soll – sehr zum Ärger der USA. Die Regierung hält an der Entscheidung fest, auch wegen mangelnder Alternativen.
Kaum Konkurrenz
Im vergangenen Monat war bekanntgeworden, dass Großbritannien entgegen Forderungen der USA nicht komplett auf die Beteilung von Huawei beim 5G-Ausbau verzichten wird. Zwar nehme man die Bedenken der USA von möglicher Spionage und Sabotage aus China sehr ernst, weshalb die Komponenten von Huawei auch nicht im Kernbereich und in der Nähe von sensiblen Einrichtungen verwendet werden sollen. Aber ein kompletter Ausschluss kommt nicht in Frage.
Dies liegt auch an mangelnden Alternativen. “Es gab Marktversagen in Bezug auf die Bereitstellung von Telekommunikationsinfrastruktur durch vertrauensvolle Anbieter und obwohl Huawei einer der Anbieter mit hohem Risiko ist, sind wir sehr zuversichtlich, dass wir das richtige System haben, um damit klar zu kommen.”, äußerte sich der britische Außenminister Dominic Raab am Montag während eines Besuchs in Singapur zu der Thematik.
Telekom tadelt Nokia
In eine ähnliche Richtung geht auch die Kritik der Deutschen Telekom. Es gibt leider wenig Alternativen zum Marktführer Huawei. Nokia, eines der wenigen europäischen Unternehmen, dass als 5G-Netzausrüster in Frage kommen würde, kann mit der asiatischen Konkurrenz wohl nicht mithalten.
Die Telekom fordert von Nokia bessere Leistungen und Produkte. Nur dann kommt der Konzern als Ausrüster für die europäischen 5G-Netze infrage, ist in internern Dokumenten zu lesen, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. Laut Meinung der Telekom ist Nokia der schlechteste Anbieter von 5G-Infrastruktur. Da es allerdings auch hier an Alternativen mangelt, schließt die Telekom eine Zusammenarbeit mit Nokia nicht aus, fordert aber eben deutliche Verbesserungen.
Vodafone hat seinerseits geplant, die bereits verbauten Komponenten von Huawei wieder auszubauen. Die EU hat es den Beitrittsländern freigestellt, wie sie mit Huawei verfahren. Empfohlen wird aber, den als riskant eingestuften Anbieter aus den Kernbereichen der 5G-Netze auszuschließen.
Quelle: Reuters
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M. Schwarten
freischaffender Redakteur
Technik begeistert mich seit rund 25 Jahren – vor allem dann, wenn sie das Leben leichter statt komplizierter macht. Besonders am Herzen liegen mir Mobile Devices wie Smartphones, Tablets und Smartwatches. In diesem Bereich arbeite ich seit vielen Jahren.