Rückzieher in Großbritannien. Das Land will Huawei nun doch vom 5G-Ausbau ausschließen. Damit folgt man den Forderungen der USA nach einem Ausschluss der Chinesen.
Keine Huawei-Beteiligung in UK
Anfang 2020 hatte sich Großbritannien dazu entschieden, dass man trotz Drängen der USA den chinesischen Konzern Huawei nicht vom Ausbau des 5G-Netzes im eigenen Land ausschließen wolle. Nun scheint es zu einem Meinungsumschwung gekommen zu sein. Denn Premierminister Boris Johnson hat eine Kehrtwende vollzogen und nun verfügt, dass der chinesische Telekomausrüster innerhalb von drei Jahren vom britischen Markt verschwinden soll.
Einen entsprechenden Bericht des Daily Telegraph haben hochrangige Beamte bereits bestätigt. Gründe hierfür gibt es verschiedene. Zum einen dürfte der Druck der USA auf einen Ausschluß Huaweis aufgrund der Sorge um Spionagemöglichkeiten durch China eine gewichtige Rolle gespielt haben. Angeblich soll US-Präsident Trump Johnson sogar in einem Telefonat beschimpft haben, nachdem in Großbritannien Huawei einen Marktanteil von bis zu 35 Prozent gestatten wollte.
Corona ebenfalls Schuld?
Zum anderen wächst auch der Druck aus den eigenen Reihen auf Johnson. Es gibt eine Reihe von chinakritischen Abgeordneten in der Konservativen Partei des Premiers. Sie stimmen der Ansicht der USA zu und sehen die nationale Sicherheit durch Huawei und China bedroht. Zwar hat Johnson eine komfortable Mehrheit von 80 Stimmen im Unterhaus. Allerdings ist er sicherlich nach dem ganzen Chaos rund um den Brexit nicht sonderlich scharf darauf, dauerhaft gegen massiven Widerstand von etwa 50 Tories ankämpfen müssen.
Zumal China als bekanntermaßen Ursprungsland der derzeit wütenden Corona-Pandemie ohnehin für viele schwieriges Thema ist. Zuletzt wurde in Großbritannien der Ruf lauter, die wirtschaftliche Abhängigkeit des Landes von der Volksrepublik China so weit wie möglich zu senken. Damit verpasst Huawei nicht nur die Chance auf eine Beteiligung am lukrativen Ausbau des neuen Mobilfunkstandards 5G. Sondern dessen Bauteile sollen auch aus den anderen Netzen wie LTE verschwinden. Ein weiterer Rückschlag für den chinesischen Konzern in ohnehin schon schweren Monaten.
Quelle: Süddeutsche
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M. Schwarten
freischaffender Redakteur
Technik begeistert mich seit rund 25 Jahren – vor allem dann, wenn sie das Leben leichter statt komplizierter macht. Besonders am Herzen liegen mir Mobile Devices wie Smartphones, Tablets und Smartwatches. In diesem Bereich arbeite ich seit vielen Jahren.
