Auf der Weltfunkkonferenz wird aktuell um das knappe Gut der Funkfrequenzen geschachert. Die Mobilfunkunternehmen wünschen sich Zugang zum für WLAN reservierten 6-GHz-Band.
6 GHz für Mobilfunk?
Auf der Weltfunkkonferenz in Dubai geht es aktuell auch um die Zukunft der Mobilfunknetze. Hierbei spielt die Verteilung der Frequenzen als knappes Gut eine entscheidende Rolle, über die Behördenvertreter aus der ganzen Welt noch bis zum 15. Dezember beratschlagen. Eine globale Übereinkunft ist wichtig, damit überall die gleichen Frequenzbereiche für identische Standards genutzt werden.
Die Mobilfunkunternehmen wünschen sich schon länger den Zugang zum Bereich bei 6 GHz, der aktuell der Wi-Fi-Technologie vorbehalten ist. Mit Markus Haas hat nun der Vorstandsvorsitzende von O2 Telefónica gegenüber der Deutschen Presse-Agentur in München erneut die Forderungen bekräftigt: „Es sind leistungsstarke Netze nötig, die eine wachsende Nutzung der Cloud und den Einsatz von Künstlicher Intelligenz möglich machen.“
Immer höhere Anforderungen
Die Mobilfunkanbieter sehen sich immer höheren Anforderungen gegenüber. Der Datenhunger der Nutzer steigt kontinuierlich und auch für neue Anwendungen wie KI sowie Augmented und Virtual Reality sind schnelle Mobilfunknetze unabdingbar. Derzeit seien nur 10 Prozent der Daten in der Cloud. Das wird sich aber deutlich steigern. Die Folge ist, dass die Mobilfunknetze höhere Kapazitäten bereitstellen müssen, was nur durch neue Funkbänder erreicht werden kann. Hier sehen Experten das 6-GHz-Band als prädestiniert für den Transport großer Datenmengen in Echtzeit.
Derzeit ist das Band für WLAN und Satellitenbetreiber reserviert, während die Mobilfunker darauf hoffen, ebenfalls einen Teil des Kuchens abzubekommen. Ab 2030 könnte beispielsweise das 6-Gigahertz-Band freigegeben werden, so der O2-Chef. Das Potential des Frequenzbandes haben bereits mehrere Mobilfunker kürzlich bei Tests unter Beweis gestellt und extrem hohe Datenraten erzielt. Negativ ist hingegen die geringe Reichweite von weniger als einem Kilometer. Dennoch sei es laut Haas prädestiniert für Mobilfunk: „Es ist sehr leistungsfähig und es wird kaum genutzt: Es hat sehr hohe Bandbreiten, die eine mobile Standleitung ermöglichen.“
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M. Schwarten
freischaffender Redakteur
Technik begeistert mich seit rund 25 Jahren – vor allem dann, wenn sie das Leben leichter statt komplizierter macht. Besonders am Herzen liegen mir Mobile Devices wie Smartphones, Tablets und Smartwatches. In diesem Bereich arbeite ich seit vielen Jahren.