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26. 02. 2018

Der Mobile World Congress 2018 ist gestartet und hat bereits so manches Highlight an 5G-Neuheiten hervorgebracht. So rühmt sich Huawei damit, den weltweit ersten kommerziellen 5G-Chipsatz kreiert zu haben und Intel zeigt Prototypen von 2-in-1-Notebooks, die ebenfalls mit dem LTE-Nachfolger ausgestattet sind. Zudem teilten Nokia und Ericsson in ihren Ansprachen mit, dass sie erste 5G-Netze noch dieses Jahr erwarten.

MWC 2018: Die Neuheiten von Huawei und Intel

Huawei scheint das Rennen, um das erste ausgereifte 5G-Modem, gewonnen zu haben. Richard Yu, der Chef der Privatkunden-Abteilung des chinesischen Konzerns, zeigte stolz das Balong 5G01. Bei diesem Funkmodul handelt es sich nach eigenen Angaben um das weltweit erste kommerzielle 5G-Modem nach dem 3GPP-Standard. Der Chip soll eine Bandbreite von bis zu 2,3 Gbit/s im Download stemmen können. Dies sei aber erst der Anfang, wie Huawei versichert. Künftige Modems sollen mit noch schnelleren Datenraten aufwarten können. Ebenfalls ein 5G-Modem im Gepäck hat der Halbleiterfertiger Intel. Das XMM 8060 wurde bereits Ende 2017 vorgestellt, es soll als Basis für 2-in-1-Convertible-PCs, also Kombinationen aus Notebooks und Tablets, dienen. Unter anderem werden Dell, HP und Lenovo entsprechende Endgeräte auf den Markt bringen – aber leider erst Ende 2019.

Qualcomm lässt virtuelles 5G-Netz gegen LTE antreten

Der Chipsatz-Spezialist Qualcomm führt auf der Mobilfunkmesse ein spannendes Experiment vor, nämlich eine Simulation des 4G-Erben. Man habe realitätsnahe Konditionen für ein Testnetz erschaffen, das veranschaulicht, wie 5G in den Städten Frankfurt und San Francisco arbeiten würde. Das virtuelle Netzwerk des Frankfurt-Versuchs ahmt 5G NR nach und verwendet 100 MHz des Spektrums 3,5 GHz. Man konnte im Testlauf die Bandbreite für das Surfen pro Nutzer von 56 Mbit/s via LTE auf über 490 Mbit/s steigern. Beim Herunterladen von Dateien gab es eine Steigerung von 8 Mbit/s (4G) auf 100 Mbit/s (5G). Die Erprobung des San-Francisco-Netzes mutet noch spektakulärer an. Hierbei verwendet Qualcomm 800 MHz des Millimeterwellen-Spektrums 28 GHz samt LAA. Aus den ursprünglichen 71 Mbit/s des vierten, werden so 1,4 Gbit/s des fünften Mobilfunkstandards beim Browsen. Die Download-Geschwindigkeit konnte man von 10 Mbit/s auf maximal 442 Mbit/s hieven. Beide Feldversuche hatten ein Gigabit-LTE-Netz als Unterbau. Die Performance hat ausgereicht, um Videos in 8K-Auflösung mit 120 Bildern pro Sekunde zu streamen.

Nokia und Ericsson sehen 5G zum Greifen nah

Der finnische und der schwedische Netzwerkausrüster sind zwar auf dem Markt Rivalen, in puncto 5G-Markteinführung herrscht jedoch Einigkeit. Beide Unternehmen prognostizieren, dass erste 5G-Netze noch in diesem Jahr errichtet werden. Nokias CEO Rajeev Suri meint, dass man Ende 2018 oder spätestens Anfang 2019 die ersten 5G-Netze sehen werde. „Diese ersten Netze werden auf dem 5G-Standard der 3GPP basieren“, so Suri weiter. Wenn es um das globale Wettrennen geht, hat der Konzernchef bereits zwei Favoriten auf dem Schirm: China und die USA. Diese würden das Netz schneller als der Rest der Welt entwickeln. Danach sieht die Nokia-Führungskraft Südkorea und den Nahost-Raum. Konkurrent Ericsson geht mit der Einschätzung des Zeitpunkts der 5G-Einführung konform. Allerdings sehen die Schweden LTE in den nächsten Jahren noch als den wichtigeren Standard an. Ericsson geht sogar so weit, dass man zunächst für 5G entwickelte Innovationen nun für 4G rückportieren möchte. Der Netzwerk-Profi strebt an, dass die Betreiber LTE als Basis für 5G nutzen. Des Weiteren prophezeit das Unternehmen, dass der Mobilfunk-Datenverbrauch in den nächsten sechs Jahren um 40 Prozent jährlich zunimmt. In 2023 würden bereits 20 Prozent der Datenübertragung mittels 5G stattfinden.

Die Deutsche Telekom auf dem MWC

Der Bonner Netzbetreiber zeigt auf dem Kongress besonders starke Präsenz. Die Bühne der Telekom ist eine 5G-Erlebniswelt mit einer Fläche von circa 1.200 qm. Über einige Neuerungen die dort vorgestellt werden, haben wir bereits berichtet. Doch der Konzern beschreibt auch seine weiteren Ambitionen bezüglich des Mobilfunks von morgen. So baue man derzeit in Dresden ein Testfeld für smarte Energiesteuerung über 5G auf. Speziell für dieses Geschäftsmodell hat die Telekom eine neue Tochterfirma namens MobiledgeX gegründet. Unter anderem ist Edge Computing angedacht. Ein Großteil der Hardware soll mit einer Cloud verbunden werden, was für günstigere, leichtere und und nachhaltige Produkte sorgen soll. Bereits in diesem Jahr werden erste Testläufe dieses Anwendungsgebiets stattfinden, wenn auch vorerst noch via LTE. Ab 2023 wird dann auf 5G umgestellt. Ein weiteres Highlight ist die Präsentation der Interoperabilität. Als Weltpremiere demonstrierte die Telekom durch eine Basisstation von Huawei, eine 5G-NR-Plattform von Intel und dem eigenem Testnetz eine hersteller-übergreifende Verbindung.

Ericsson zeigt Demo von Industrie 4.0

Für Fabriken und Unternehmen ist die nächste Mobilfunk-Generation ebenfalls interessant. So soll die Industrie 4.0 noch effizienter arbeiten können. Ericsson zeigt zusammen mit dem Start-up-Unternehmen Wandelbots und der TU Dresden eine Sortiermaschine auf 5G-Basis. Handelsübliche Kameras werden durch eine Cloud-basierte Funktion erweitert und bringen einem Roboter das Sortieren von Material bei. Die Latenzzeit läge bei 20 Millisekunden, wodurch Material schnell erkannt und umgehend sortiert werden kann. Bei der Demonstration auf dem MWC ordnete die Maschine blaue und rote Bälle. Stefan Koetz, Vorsitzender der Ericsson-Geschäftsführung, meint, dass die ITK (Informations- und Kommunikationstechnologien) in Zukunft bei der Digitalisierung von Produktionen eine große Rolle spielen. Auf diesem Weg ließen sich Kosten einsparen.

Neuer Geschwindigkeitsrekord: 4 Gbit/s über 5G

Der US-amerikanische Netzwerk- und Messgeräte-Experte Keysight will auf dem MWC 2018 einen neuen Bandbreiten-Rekord vorführen. Erstmals sollen 4 Gigabit pro Sekunde über das 5G-Netz huschen. Die Übertragung erfolgt über Millimeterwellen im 28-GHz- und 39-GHz-Spekrum. Zum Einsatz kommt eine eigene Transceiver-Lösung. Des Weiteren will Keysight die erste kommerzielle Software-Lösung für 5G NR und 5G NR-fähige Ende-zu-Ende-Workflow-Lösungen vorstellen. Das Unternehmen arbeite mit branchenführenden Chipsatz- und Geräteherstellern zusammen, um einen einheitlichen Satz von 5G-Design- und Simulations-Ressourcen bereitzustellen. Diese sollen dann im gesamten 5G-Ökosystem eingesetzt werden können.

Weitere 5G-Innovationen des MWC 2018

Eine weitere interessante Demonstration führt der Netzwerkausrüster ADVA Optical Networking SE durch. Zusammen mit dem spanischen Telekommunikationsunternehmen BT, wird Network-Slicing auf 5G basierenden Multi-Layer-Netzen gezeigt. Das Testnetz soll veranschaulichen, wie Edge Computing und Slicing für kommende Anwendungen genutzt werden können, beispielsweise das autonome Fahren. Für die Maschinenkommunikation und das Internet der Dinge sei das Verfahren ebenfalls einsetzbar. Es handele sich um eine hochverfügbare Kommunikations-Infrastruktur mit niedrigen Signallaufzeiten. Comba Telecom, ein weiterer Netzwerk-Zulieferer, nutzt die Messe seinerseits für Smart-City-Produkte auf 5G-Basis. Die DAS-Antennensysteme warten sowohl mit Massive MIMO wie auch mit Beamforming auf.

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