Gerd Landsberg hat sich in einem Interview mit dem Magazin Focus zum schnellen Netzausbau auf dem Land geäußert. „Eine Gegend ohne Mobilfunk ist tot“, sagt Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes. In der 5G-Auktion des Bundes sieht er erste Schritte in der Wahrnehmung der Wichtigkeit des Problems, weist aber auch auf Widerstände in der Bevölkerung und den Naturschutz hin.
5G bewerben, ehe die Bevölkerung auf die Barrikaden geht
Die neue Mobilfunkgeneration 5G wird auch in Deutschland Einzug halten. Das wird auch Zeit, hängt Deutschland doch international und vor allem auf dem Land bei der Abdeckung mit schnellem Mobilfunk noch ziemlich hinterher. Daher drängt Städtebund-Chef Gerd Landsberg zu einem schnellen Netzausbau. Im Focus- Interview äußert er sich zu Strategien, zur Akzeptanz in der Bevölkerung, zu den Hürden durch den Naturschutz und zur kreativen Ausnutzung von Möglichkeiten für Mobilfunkmäste wie auf Schulen und Kindergärten.
Um mögliche Demonstrationen der Bevölkerung gegen neue Masten zu verhindern, solle man auf eine vom Bund organisierte Kommunikationskampagne setzen, die aufklärt, dass schneller Mobilfunk ohne Masten nicht geht. Dafür müsse man vor dem Bau Akzeptanz durch Werbung schaffen, “nicht erst, wenn die Masten stehen und die Leute demonstrieren.“
Naturschutz und der schnelle Netzausbau – ein Gegensatz?
Neben dem Widerstand der Bevölkerung wegen Masten, die Strahlung absondern, vor denen man sich fürchtet, kommt das Lager der Naturschützer hinzu. Landsberg sieht dieses Problem ähnlich wie das der Windräder, gegen die immer mehr vor allem zum Schutz des Waldes demonstriert wird. Allerdings sei auch hier Mobilfunk wichtig, denn „wer dort einen Notfall hat aber keinen Empfang, ist in Lebensgefahr.“ Bauen Mobilfunkkonzerne nun dort dennoch Masten, muss ein Ausgleich erfolgen, entweder monetär oder zum Beispiel durch das Anpflanzen neuer Bäume. Landsberg sieht hier Handlungsbedarf. Diesen Ausgleich, wenn auch nicht gleich ganz abschaffen, sollte man dennoch darüber zumindest reden.
Landsberg plädiert für Masten auch auf Schulen und Kindergärten
Um das Land flächendeckend mit schnellem Mobilfunk zu versorgen, müsse man laut Landsberg kreativ sein. So weigern sich oftmals Kommunen per Beschluss, Masten auf ihren Liegenschaften zu errichten. Davor solle man warnen. Mobilfunkmasten auf Kindergärten und Schulen „sollten wir nicht grundsätzlich ausschließen“. Es strahlt nach seinen Erkenntnissen nicht auf das Gebäude.
Doch ehe es zu einem standardmäßigen Ausbau auf 5G kommt, müsse man zunächst auch kleinere Brötchen backen und in den nächsten Jahren viele Gegenden erst einmal überhaupt mit Mobilfunk oder dem 4G-Standard versorgen. Es wird nach seinen Worten immer eine Milchkanne geben, die keinen Empfang hat, aber „bis 2021 sollen ja erst einmal nahezu alle Haushalte mindestens 4G haben.“
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Quelle: Deutschere Städte- und Gemeindetag
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