Bekommt Starlink bald auch Konkurrenz aus Deutschland? Ein Münchener Unternehmen plant ein eigenes Satellitennetz, an dem unter anderem die deutsche Autoindustrie Interesse zeigt.
Deutscher Starlink-Wettbewerber
Die deutsche Raumfahrtindustrie plant einen neuen Kontrahenten für Elon Musks Starlink. Hinter den Plänen für ein deutsches Satellitensystem im All für schnelles Internet steckt das Münchener Start-up Unio. Katrin Bacic, Vorstandschefin des jungen Unternehmens, hat dem Handelsblatt gegenüber bestätigt: „Wir planen eine Satellitenkonstellation, die weltweit eine schnelle nahtlose Datenverbindung für die Industrie anbietet.“
Unio wurde erst im vergangenen Jahr gegründet, hat aber große Pläne und bekannte Unterstützer. Zu den Gründungsinvestoren zählen der Raketenhersteller Isar Aerospace, der Laserterminal-Spezialist Mynaric, der Satellitenbauer Reflex und der Satellitenbetreiber SES. Diese Woche als strategische Investoren frisch hinzugekommen sind der Bremer Raumfahrtkonzern OHB und das Münchener Technologie-Unternehmen IABG.
Zwei Milliarden Euro
Laut den Plänen von Unio, will das Unternehmen die ersten Satelliten ab 2027 aussetzen und bis Ende diesen Jahrzehnts mehr als 1.000 Satelliten auf eine niedrige Umlaufbahn bringen. Über sie will man dann schnelles Internet auf der Erde anbieten, so wie es Starlink bereits tut und Amazon mit Kuiper plant. Gedacht ist dies allerdings nicht direkt für Endverbraucher, sondern für Unternehmen aus den Bereichen Autoindustrie, Logistik und Landwirtschaft. Sie sollen über das All mit schnellen Daten versorgt werden, was sich Unio rund zwei Milliarden Euro kosten lassen will.
„Die Autoindustrie ist sehr interessiert an einem schnellen Datentransfer. Wir sind in Gesprächen mit allen großen Herstellern“, sagt Bacic. Bereits jetzt sind Autos und Satelliten nicht mehr voneinander zu trennen, nutzen sie doch GPS für Ortung und Navigation. Auch beim aufkommenden autonomen Fahren, bei dem viele Daten verarbeitet werden müssen, spielen sie eine gewichtige Rolle. „Das Auto wandelt sich in eine digitale, vernetzte Plattform – es wird zu einer Art fahrendem iPhone, das ganz viele Sachen kann und ein hohes Kommerzialisierungspotenzial hat“, sagt Manfred Hader, Raumfahrtexperte von der Beratung Roland Berger.
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Quelle: Unio / Handelsblatt
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M. Schwarten
freischaffender Redakteur
Technik begeistert mich seit rund 25 Jahren – vor allem dann, wenn sie das Leben leichter statt komplizierter macht. Besonders am Herzen liegen mir Mobile Devices wie Smartphones, Tablets und Smartwatches. In diesem Bereich arbeite ich seit vielen Jahren.