5G-Anbieter.info
« News Übersicht
16. 04. 2018

In Hamburg und München will Telefónica dieses Jahr in jeweils bis zu 50 Haushalten praxisnahe Tests mit 5G Fixed Wireless durchführen. Die Verbindung soll durch kleine Mobilfunkstationen erfolgen, die entlang vorhandener Glasfasertrassen errichtet werden. Die WLAN-Router der Teilnehmer stellen dann den verbundenen Endgeräten das Signal bereit. Auch zur 5G-Finanzierung, dem autonomen Fahren und Kooperationen äußerte sich der Netzbetreiber.

Telefónica beginnt mit 5G-Fixed-Wirelesss-Testläufen

Mehrere Netzbetreiber untersuchen bereits die Möglichkeit, 5G als letzte Meile bis in die Wohnräume der Teilnehmer zu nutzen. Beispielsweise der US-amerikanische Netzbetreiber Verizon ist auf diesem Gebiet stark engagiert und möchte das Fixed Wireless in mehreren Städten realisieren. Doch auch in Deutschland sind die Telekommunikationsunternehmen nicht untätig, so teilte Telefónica Deutschland in einem Interview mit der Rheinischen Post seine Pläne bezüglich des 5G-Festnetz-Ersatzes mit. Markus Haas, Chef des Münchner Netzbetreibers, verkündete den Start seines 5G-Fixes-Wireless-Pilotprojekts im Laufe des Jahres. Zusammen mit Netzwerkausrüstern, wolle man bis zu 50 Haushalte in Hamburg und München mit Internet via 5G versorgen. „Dem Mobilfunk gehört die Zukunft“, ist sich Haas sicher. Er hält es für eine Illusion, dass man sämtliche Haushalte direkt bis in die Wohnung anbinden könne (FTTH). Die Telefónica-Führungskraft kann sich nicht vorstellen, dass alle Vermieter die Bauarbeiten hinnehmen würden.

Glasfaser-Finanzierungsplan sei keine gute Idee

Bekanntermaßen möchte die neue Koalition nun auf FTTH anstatt a
uf Vectoring für den Breitbandausbau in Deutschland setzen. An sich ein guter Ansatz, doch sollen hierfür vom Erlös der kommenden Mobilfunk-Frequenzauktion zwölf Milliarden Euro genutzt werden. „So wird nur eine Zukunftstechnik zu Gunsten der anderen geschwächt.“, erkennt Haas. Es sei zwar legitim, dass die Regierung zusätzlich Glasfaseranschlüsse für alle möchte, aber nicht durch Quersubventionen auf Kosten der Mobilfunkbetreiber.

Telefónicas Vision der Mobilfunk-Zukunft in Deutschland

„Der Großteil der bald auslaufenden Mobilfunknutzungsrechte sollte umfassend verlängert bzw. den Netzbetreibern direkt zugeteilt werden.“, fordert der Telefónica-Germany-CEO. Eine Gegenleistung für diesen gewünschten Schritt der Politiker hat Haas schon im Sinn. Die Branche könnte die Versorgung auf dem Land deutlich verbessern. Ab 2020 würde es dann eine beinahe vollkommene Flächenabdeckung geben, ist sich der Netzbetreiber-Chef sicher. „Zweitens brauchen wir eine zurückhaltende Regulierung: Und drittens sollten die Frequenzen für 5G nicht zu teuer werden.“, führt Haas seine Vorstellungen für einen idealen Mobilfunkausbau weiter aus. Niedrigere Kosten für die Anbieter gäbe „Freiraum für die Investitionen“.

Telefónica über 5G-Anwendungen- und Kooperationen

Da Markus Haas die Investitionen erwähnte, wollte die Rheinische Post wissen, ob man mit den Geldern alle 100 Meter Funkstationen für das autonome Fahren errichten würde. „Keine Frage, Deutschland muss bei der Zukunftstechnik 5G vorne sein.“, entgegnete der o2-Chef. Jedoch müsse vor einer großflächigen Versorgung von Straßen geklärt sein, wer die Finanzierung stemmt und für die Anwender zahlt. Bislang existiere kein Geschäftsmodell, das festlegt, wie mit den Milliardeninvestitionen in diesem Anwendungsgebiet umgegangen wird. Haas wurde außerdem auf Kooperationen für die Umsetzung von 5G angesprochen. Der Telefónica-Germany-CEO verweist auf das im Februar 2018 angekündigte Abkommen mit Vodafone. „Wir teilen uns zuerst an 100 gemeinsam genutzten Standorten das Legen von Glasfaseranschlüssen“. Sollte die Umsetzung wie geplant klappen, wolle man diesen Ansatz bei allen gemeinsam genutzten Standorten verfolgen.

Telefónicas langfristiges Ziel

Jährlich würde die mobile Datennutzung in Deutschland um über 50 Prozent zunehmen. „Um diesen Verkehr weiterzuleiten, wollen wir bis 2022 rund 70 Prozent unserer 26.000 Funkstationen mit Glasfaser anschließen“, erklärt Haas. 5G soll schließlich dem Telekommunikationsunternehmen erlauben, immer mehr Haushalte mit Gigabit-Internet via Mobilfunk zu versorgen. Perspektivisch sollen viele hunderttausend Kunden mit 5G Fixed Wireless versorgt werden. Abschließend wurde Haas über die Ankündigung der Telekom befragt, nur Glasfasernetze flächendeckend für alle auszubauen, wenn deren Ausbau nicht reguliert wird. Die Telefónica-Deutschland-Führungskraft geht mit der Telekom konform. „Der Aufbau der neuen Glasfasernetze sollte nicht wie bisher reguliert werden, um Investitionen anzuregen. Wir setzen wie in der Vergangenheit im Mobilfunk auf freiwillige Vereinbarungen und nicht auf Regulierung.“, gibt Haas zu verstehen. Die Online-Fassung des Interviews können Sie hier einsehen.

Klicken um den Beitrag zu bewerten!
[Insgesamt: 0 Durchschnitt: 0]

Günstige 5G-Tarife finden

5G für Ihr Handy, Tablet oder zuhause als DSL-Ersatz, gibt es teilweise schon ab 10 Euro monatlich.



Hinterlasse einen Kommentar: Was meinst du zum Thema?

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Hinweis:

Vor der Veröffentlichung werden alle Kommentare noch einzeln moderiert. Wir behalten uns vor, Kommentare, welche nicht direkt zum Thema des Artikels sind, zu löschen. Ebenso alle, die beleidigen/herabwürdigen oder verleumden oder zu Werbezwecken geposted werden.

Sei der Erste, der seine Meinung äußert!