Der flächendeckende Einsatz von Open RAN wird bei der Telekom noch einige Jahre auf sich warten lassen. Dies gab der Konzern im Rahmen seines Netzetag am 2. Dezember bekannt.
Verzögerungen bei Open RAN
Am 2. Dezember hat die Telekom an ihrem Netzetag über den Stand der und die Pläne für die eigenen Netze rund um Glasfaser, LTE und 5G informiert. Eines der Themen war auch Open RAN, das die Telekom nach eigenen Angaben „mit Volldampf“ beobachtet. Dies gab Claudia Nemat, Vorstandsmitglied Technologie & Innovation, auf dem Netzetag der Telekom in Bonn bekannt. Allerdings musste sie auch einräumen, dass ein flächendeckender Einsatz wohl eher in die zweite Hälfte des Jahrzehnts fallen wird.
Ursprünglich hatte man mit einer schnelleren Umsetzung geplant. So hatte Nemat vor gut einem Jahr noch damit gerechnet, dass Open Ran bis 2023 einsatzfähig sein wird. Allerdings gibt es einige Verzögerungen. Die Telekom plant aber dennoch, dass man im nächsten oder übernächsten Jahr O-RAN im Wirknetz auf einer ausreichenden Anzahl von Antennen einsetzen wird, um die Skalierung auszutesten, so Nemat. Zugleich gab sie zu, dass „das Ökosystem sich etwas langsamer entwickelt hat, als wir ursprünglich alle gehofft haben. Wir setzen natürlich nur Dinge ein, die total performant und energieeffizient sind, und wo die Automatisierung auch klappt. Man muss ja unterschiedliche Teile miteinander integrieren, bei so einem riesigen Netz mit 35.000 Antennenstandorten, macht es nur Sinn, wenn es automatisiert ist“.
Erster Feldversuch
Derzeit kommt Open Ran bei der Telekom nur in einem ersten und nicht öffentlichen Feldversuch in Neubrandenburg zum Einsatz. Verwendet werden O-RAN-Hardware und -Software von den US-Konzernen Dell, Mavenir, Intel und Supermicro. Dazu kommen Remote-Radio-Units (O-RU) von Fujitsu und NEC aus Japan sowie LTE- und 5G-NR-O-RUs von Fujitsu und 32T32R 5G Massive MIMO (mMIMO) Radio Units (RU) von NEC.
Hierbei erzielte der Konzern ein eher enttäuschendes Ergebnis. In Mobilfunknetzen auf dem Land gebe es mit Open RAN noch Probleme mit der Energieeffizienz und der Performance der Antennen, äußerte sich Petr Lédl, Vice President und Chief O-RAN Architect, im April 2022 zu der Thematik. Laut Nemat gibt es noch weitere Probleme, da offenbar auch das Einbuchen und die Orchestrierung der Komponenten mit Netz nicht befriedigend funktioniere. Es gibt also noch einiges zu tun, bis die Netzbetreiber durch den Einsatz von Open RAN ihre Netze offener gestalten und Geld sparen können.
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Quelle: Deutsche Telekom / Golem
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M. Schwarten
freischaffender Redakteur
Technik begeistert mich seit rund 25 Jahren – vor allem dann, wenn sie das Leben leichter statt komplizierter macht. Besonders am Herzen liegen mir Mobile Devices wie Smartphones, Tablets und Smartwatches. In diesem Bereich arbeite ich seit vielen Jahren.