Die Deutsche Telekom hat zusammen mit Ericsson und Cosmote erstmals eine drahtlose Übertragung im W-Band über eine Reichweite von 1,5 km erfolgreich durchgeführt. Dies belegt, dass sich die Frequenzbänder jenseits von 100 GHz für Mobilfunk-Transportnetze eignen.
Frequenzbänder jenseits von 100 GHz
Die Telekom, Ericsson und Cosmote haben in einem Feldversuch eine drahtlose Übertragung per Richtfunkverbindung im W-Band erfolgreich durchgeführt. Hierbei wurden sehr hohe Datenmengen von mehreren Gigabyte per 5G-Netz über eine Reichweite von 1,5 km übertragen. Dies belegt, dass auch die Frequenzbänder jenseits von 100 GHz, wie es beim W-Band der Fall ist, für die Mobilfunk-Transportnetze geeignet sind. Durchgeführt wurden die Tests im Mobile Backhaul Service Center der Deutschen Telekom bei Cosmote in Athen.
Der erfolgreiche Test zeigt, dass die Frequenzbänder jenseits von 100 GHz beim 5G-Ausbau eine gewichtige Rolle spielen können. Dies gilt zwar nicht für die Verbindung zwischen Smartphone und Antenne. Aber für das dahinter gelegene Transportnetz (Backhaul) kann dies genutzt werden. Denn durch den Ausbau von 5G sowie die zukünftigen Nutzung höherer Frequenzen wie 26 GHz bei 5G, steigt auch der Bedarf an hochleistungsfähigen Transportnetzen. Hier könnte in Zukunft Richtfunk jenseits von 100 GHz eingesetzt werden, wenn eine Anbindung über Glasfaser nicht möglich ist. Derzeit werden hierfür die Frequenzbänder von 4 GHz bis 80 GHz genutzt, um die hohen Breitband-Anforderungen von 5G zu unterstützen.
Hohe Datenraten im W-Band
Für den Versuch bei Cosmote wurden zwei parallele Richtfunkstrecken aufgebaut. Für eine wurde das E-Band (70 / 80 GHz) und für die zweite das W-Band (92 GHz bis 114 GHz) genutzt. Bei dem Test wurden Geschwindigkeiten von 5,7 Gbit/s über eine Distanz von 1,5 km gemessen. Bei einer verkürzten Distanz von nur 1 km waren es sogar mehr als 10 GBit/s. Dies zeigt, dass das W-Band vergleichbare Leistungen wie das E-Band erbringen kann. Somit steht ein weiteres Spektrum für Hochgeschwindigkeits-Richtfunk bereit.
Dr. Konstantinos Chalkiotis, Vice President 5G Solutions, Access & Home Networks, Deutsche Telekom, sagt: „Die Entwicklung von zukunftssicheren, kosteneffizienten und hochkapazitiven drahtlosen Transportnetzen wird eine wichtige Rolle spielen, um den stetig wachsenden Datenverkehr zu bewältigen. Die Anzahl der Standorte wird sich weiter erhöhen, unter anderem durch sogenannte Small Cells und Pico-Zellen. Damit gewährleisten wir neue und leistungsfähigere 5G-Dienste. Die Ergebnisse unseres Innovationstests mit Ericsson bestätigen, dass die Nutzung höherer Frequenzbänder für Richtfunk möglich ist. Wir hoffen, diese Lösung bald im Live-Netz unserer Landesgesellschaften einführen zu können. Damit bieten wir unseren Kunden im 5G-Zeitalter Transportnetze mit hoher Kapazität und hoher Leistung.“
Quelle: Deutsche Telekom
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M. Schwarten
freischaffender Redakteur
Technik begeistert mich seit rund 25 Jahren – vor allem dann, wenn sie das Leben leichter statt komplizierter macht. Besonders am Herzen liegen mir Mobile Devices wie Smartphones, Tablets und Smartwatches. In diesem Bereich arbeite ich seit vielen Jahren.