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14. 06. 2021

Chinesische Netzausrüster wie Huawei und ZTE stehen derzeit stark in der Kritik. Immer wieder ist von Sicherheitsbedenken und möglicher Spionage zu hören. United Internet zieht daraus seine Konsequenzen und will beim Ausbau des eigenen Mobilfunknetzes komplett auf chinesische Technik verzichten.

Verzicht auf chinesische Produkte

United Internet hat bekanntgegeben, dass man beim Ausbau des egienen 5G-Netzes der United-Internet-Tochter 1&1 Drillisch komplett auf Mobilfunktechnologie chinesischer Unternehmen verzichten will. „Wir planen das Netz ohne chinesische Anbieter“, sagte Unternehmenschef Ralph Dommermuth im Gespräch mit Welt am Sonntag. Damit reagiert der erfolgreiche Unternehmer auf Spekulationen, dass United Internet sein Netz mit günstiger Technik aus China ausrüsten wolle. Denn die Netzwerkprodukte von Huawei, ZTE und Co sind zwar preiswert, stehen aber weltweit massiv in der Kritik.

 

Deshalb fordern Kritiker schon lange ein Verbot von chinesischen Anbietern. Es besteht die Angst vor möglicher Spionage sowie Sabotage, bei der die chinesische Regierung ihre Finger mit im Spiel haben könnte. Dem soll das neue IT-Sicherheitsgesetz Hürden in den Weg stellen, was aber ebenfalls mit Problemen kämpft. „Die Bedenken in der Politik wiegen über alle Fraktionen hinweg erkennbar schwer“, sagte Dommermuth. „Eine politische Genehmigung durchzukämpfen dürfte also ebenso schwer werden, und sie könnte jederzeit widerrufen werden.“

Los geht es im dritten Quartal

Der Startschuss für das eigene 5G-Netz von United Internet soll laut Dommermuth im dritten Quartal starten. Hierbei will das Unternehmen auf Technik verschiedener Hersteller setzen und diese kombinieren. Es soll ausschließlich mit Standard-Hardware gearbeitet werden, wie sie z. B. auch in Rechenzentren findet. Bei den Antennen nutzt man klar definierte Schnittstellen.

 

Sämtliche Netzfunktionen sollen in der Cloud liegen und per Software gesteuert werden. Es handelt sich also um ein Open-RAN-Netz. „Und da sind spezialisierte Anbieter aus der westlichen Welt derzeit führend“, sagte Dommermuth. Der Aufbau des eigenen Netzes wird mehrere Jahre dauern. In der Zwischenzeit deckt eine Zusammenarbeit mit Telefónica Deutschland die noch nicht ausgebauten Bereiche ab. „Es gibt Millionen 4G-Smartphones im Markt, sodass wir ein kombiniertes 4G-und-5G-Netz bauen, damit unsere Nutzer nicht zwangsweise ein 5G-Gerät kaufen müssen.“

Quelle: United Internet / Welt am Sonntag
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