Im Januar haben mehrere US-Senatoren einen Gesetzentwurf mit verschiedenen Maßnahmen vor dem Kongress eingebracht, um Huawei aus dem amerikanischen Mobilfunknetz dauerhaft zu beseitigen. Die Schritte wenden sich aber nicht nur gegen umstrittene, chinesische Mobilfunkausrüster, sondern auch gegen andere.
Umstellung auf OpenRAN
Der Gesetzentwurf strebt an, dass sich auf OpenRAN (Open Radio Access Network, offenes Funkzugangsnetz) als Technologie festgelegt wird. Dies würde die mit proprietärem Equipment arbeitenden Netzausrüster ausschließen. Dies betrifft in diesem Fall allerdings nicht nur das viel diskutierte chinesische Unternehmen Huawei sowie die ebenfalls aus China stammende Konkurrenz von ZTE. Sondern auch viele andere etablierte Unternehmen wie Nokia und Ericsson aus Europa sowie Samsung aus Südkorea wären betroffen.
Unternehmen, die sich in einem Zeitraum von sieben Jahren nicht zu OpenRAN-Ausrüstern wandeln, sollen nicht mehr den Status „Trusted Suppliers“ erhalten. Dieser ist erforderlich, um am 5G-Netzausbau in den USA zu partizipieren.
Fördert US-Unternehmen
Dieser Schritt zielt eindeutig darauf ab, die US-amerikanischen Unternehmen zu stärken. Denn Mavenir, Parallel Wireless und Comsovereign gelten als Experten für OpenRAN. Sie verfügen über umfangreiche Erfahrungen im Aufbau von Mobilfunknetzen mit diesem offenen Standard. Es soll sogar ein Fördertopf in Höhe von 750 Millionen US-Dollar geben, der für die Forschung und Entwicklung von OpenRAN-Komponenten zur Verfügung gestellt wird.
Unternehmen wie Nokia wettern bereits gegen diesen sich anbahnenden Entschluss. Und auch andere, z. B. Telefónica Deutschland-Chef Markus Haas, sehen OpenRAN frühestens 2025 marktreif. Dennoch bietet der offene Standard verschiedene Vorteile, da er die Software von der Hardware trennt und so erstmals vollständig virtualisierte Systeme ermöglicht. „Da Sie unabhängig von der Hardware frei entscheiden können, welches Betriebssystem Sie installieren wollen, haben Sie eine größere Flexibilität. So ist es auch bei Mobilfunktechnik: Eine größere Auswahl einzelner Komponenten bedeutet mehr Flexibilität und letztendlich auch mehr Wettbewerb“, äußert sich Haas im Februar 2020 gegenüber dem Tagesspiegel.
Quelle: t3n.de
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M. Schwarten
freischaffender Redakteur
Technik begeistert mich seit rund 25 Jahren – vor allem dann, wenn sie das Leben leichter statt komplizierter macht. Besonders am Herzen liegen mir Mobile Devices wie Smartphones, Tablets und Smartwatches. In diesem Bereich arbeite ich seit vielen Jahren.