Der US-Boykott von Huawei hat vermeintlich nicht nur dem chinesischen Marktführer für Mobilfunkausrüstung geschadet. Auch einige US-Unternehmen haben darunter gelitten. Eine Lockerung ist nun in Sicht.
Lockerung in Sicht
Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, steht das US-Handelsministerium kurz vor der Unterzeichnung einer neuen Regelung. Diese soll es US-Unternehmen ermöglichen, wieder mit Huawei Technologies an Standards für 5G-Netze in China zusammenarbeiten. Im vergangenen Jahr hatten einige Technologieunternehmen in den USA als Reaktion auf den Boykott die Zusammenarbeit mit Huawei eingestellt.
Damals hatte das Ministerium den chinesischen Konzern wegen vermeintlicher Spionagegefahr auf die Entity-Liste gesetzt. Da die betroffenen Unternehmen nicht sicher waren, welche Informationen und Technologie sie noch mit Huawei teilen dürften und welche nicht, war die Beendigung der Zusammenarbeit mit dem weltweit größten Hersteller von Telekommunikationsausrüstung die Folge.
Schaden für US-Unternehmen
Wie einige Experten aus Regierung und Industrie nun feststellen, war dies ein klarer Nachteil für US-Unternehmen wie Qualcomm und Intel. Sie haben nicht mit Huawei auf Treffen über die Festlegung von Standards, gemeinsame Protokolle und technische Spezifikationen reden können. Die Folge war, dass Huawei hier mehr Macht bekommen hat, während US-Unternehmen quasi stillschweigend daneben gesessen haben.
Wie Reuters von zwei Quellen erfuhr, hat sich das US-amerikanische Handelsministerium dem Problem nun angenommen und eine neue Regelung ausgearbeitet. Sie soll es US-Unternehmen ermöglichen, dass sie an Normungsgremien teilnehmen dürfen, auch wenn Huawei ebenfalls als Mitglied vertreten ist.
So will die US-Regierung erreichen, dass der Nachteil für Unternehmen im eigenen Land nicht zu groß wird und sie wettbewerbsfähig bleiben. Dies war zuletzt stark gefährdet. „Aber ihre Richtlinien haben versehentlich dazu geführt, dass US-Unternehmen ihren Platz am Tisch an Huawei und andere Firmen auf der Entityliste verloren haben“, sagte Naomi Wilson, Senior Director of Policy für Asien, beim Information Technology Industry Council (ITI), der Unternehmen wie Amazon, Qualcomm und Intel vertritt.
Quelle: Reuters
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M. Schwarten
freischaffender Redakteur
Technik begeistert mich seit rund 25 Jahren – vor allem dann, wenn sie das Leben leichter statt komplizierter macht. Besonders am Herzen liegen mir Mobile Devices wie Smartphones, Tablets und Smartwatches. In diesem Bereich arbeite ich seit vielen Jahren.