Der Konflikt zwischen den USA und dem Konzern Huawei wird immer dramatischer. Seit rund einem Jahr hält Trump ein Embargo gegen die Chinesen am Laufen, das nun sogar noch weiter verschärft werden soll.
Angriff auf Zulieferer
Wie Reuters berichtet, will die USA einen globalen Chip-Boykott gegen Huawei umsetzen. So will die USA das Unternehmen quasi von den Zulieferern abschneiden. Der aktuelle Plan sieht laut dem Bericht vor, dass die US-Regierung nun nicht mehr direkt gegen Huawei vorgeht, sondern gegen deren wichtigen Zulieferer TSMC. Das taiwanesische Unternehmen fertigt Chips für viele verschiedene Unternehmen, darunter Qualcomm, Apple und eben Huawei.
Die USA will nun umsetzen, dass das TSMC eine von der USA zugeteilte Lizenz benötigt, wenn das Unternehmen wie bisher aus der USA kommende Technologie für die Fertigung einsetzen möchte. Diese sind unter anderem für die Herstellung von Chips für Apple notwendig. TMSC soll diese Lizenz aber nur erhalten, wenn das Unternehmen nicht mehr für Huawei tätig ist und somit keine Chips mehr für den chinesischen Konzern herstellt.
Wie reagiert TSMC?
Wie TSMC hierauf reagiert, ist derzeit nich nicht bekannt. Da Huawei aber nur einen kleinen Anteil (um die 10 Prozent) des Gesamtvolumens von TSMC darstellt, ist vorstellbar, dass sich das Unternehmen hierauf einlassen wird.
Allerdings warnen Experten davor, dass ein solcher Schritt US-Unternehmen noch stärker treffen könnte als Huawei selbst. Denn die sollen sich bereits fleißig mit einem Vorrat der von TSMC hergestellten Kirin-SoCs eingedeckt haben. So können sie weiterhin Smartphones wie das neue P40 produzieren, bis ein anderes (chinesisches) Unternehmen TSMC ersetzt. Huawei wäre also nicht sonderlich beeinträchtigt, US-Unternehmen könnten durch die neuen Komplikationen hingegen schon eher in Schwierigkeiten kommen.
Mal abwarten, was sich die USA um Präsident Trump noch für Ideen einfallen lässt, um dem unter vermeintlichem Spionageverdacht stehenden Huawei-Konzern das Leben schwer zu machen. Bereits jetzt müssen die Chinesen ihre Smartphones aufgrund der Sanktionen ohne Dienste von Google anbieten, was vor allem in Europa zu Einbußen führt.
Quelle: Reuters
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M. Schwarten
freischaffender Redakteur
Technik begeistert mich seit rund 25 Jahren – vor allem dann, wenn sie das Leben leichter statt komplizierter macht. Besonders am Herzen liegen mir Mobile Devices wie Smartphones, Tablets und Smartwatches. In diesem Bereich arbeite ich seit vielen Jahren.