Die USA kämpft an vielen Fronten gegen Huawei und will mit aller Macht verhindern, dass der chinesische Großkonzern weltweit beim Ausbau des neuen 5G-Mobilfunkstandards beteiligt ist. Hierbei scheint die USA sogar soweit zu gehen, dass sie bereit ist, ausländischen Mobilfunkbetreibern Ausrüstung der europäischen Unternehmen Ericsson und Nokia zu finanzieren.
5G-Finanzierung für Brasilien
Wie die brasilianische Tageszeitung Folha de S.Paulo berichte, wolle die USA den Netzbetreibern Ausrüstung von Ericsson und Nokia für den 5G-Ausbau in Brasilien finanzieren. Hierbei bezieht sich das Blatt auf den dortigen US-Botschafter Todd Chapman. Das Thema sei eines der „nationalen Sicherheit“ für die USA und die Finanzierungshilfe ziele darauf ab, „Daten und geistiges Eigentum sowie sensible Informationen von Nationen zu schützen“.
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Chapman behauptete zudem, dass die Zusammenarbeit mit Huawei beim Aufbau von 5G in Brasilien Investitionen anderer ausländischer Konzerne behindern könnte. „Wer möchte in Länder investieren, in denen ihre Informationen nicht geschützt sind?“, sagte er der Tageszeitung Folha de S. Paulo.
USA macht weltweit Druck
Damit will die USA Huawei ein weiteres Schnippchen schlagen. Der chinesische Konzern ist bereits seit rund 20 Jahren in Brasilien im Einsatz und hatte bereits erfolgreich 5G-Tests mit allen vier großen Mobilfunkbetreibern des Landes, also Telefónica Brasil, TIM Participacoes, Claro und Oi von America Movil, durchgeführt. Derzeit sind die Chinesen damit beschäftigt, die Netze für die seit langer Zeit angekündigte 5G-Frequenzauktion in Brasilien vorzubereiten. Bisher hatte diese unter der Regierung von Exmilitär Jair Bolsonaro aber noch nicht stattgefunden. Zudem hat Huawei bereits verlauten lassen, dass man zu einer Investition von 800 Millionen US-Dollar bereit sei, um bis 2022 eine weitere Fabrik im brasilianischen Bundesstaat Sao Paulo zu errichten.
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Die USA unter Präsident Trump setzt weltweit Regierungen unter Druck, sich gegen eine Beteiligung von Huawei in den eigenen Mobilfunknetzen auszusprechen. Als Grund nennt sie den Spionageverdacht, für den es bisher aber keine stichfesten Beweise gibt. Der Anklang bei den anderen Nationen auf das Drängen der USA ist zum derzeitigen Zeitpunkt auch noch nicht sonderlich groß.
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Quelle: Folha de S.Paulo / golem.de
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M. Schwarten
freischaffender Redakteur
Technik begeistert mich seit rund 25 Jahren – vor allem dann, wenn sie das Leben leichter statt komplizierter macht. Besonders am Herzen liegen mir Mobile Devices wie Smartphones, Tablets und Smartwatches. In diesem Bereich arbeite ich seit vielen Jahren.