Seit knapp zwei Jahren ist 5G in Deutschland auf dem Vormarsch. Nun zündet Vodafone aber erst richtig den Turbo und startet mit dem Stand-Alone-Betrieb von 5G durch. Allerdings ist das „echte“ 5G örtlich noch sehr begrenzt.
5G startet durch
Zwar gibt es in Deutschland bereits viele Gebiete, in denen 5G ausgebaut ist. Allerdings handelt es sich hierbei nicht um „echtes“ 5G, sondern um 5G Non-Standalone (5G NSA). Das bedeutet, dass sich der neue Mobilfunkstandard auf den bestehenden Standard LTE aufdockt. Das ermöglicht zwar, je nach Netzabdeckung, bereits jetzt teils recht hohe Datenübertragungsraten auf einem entsprechenden 5G-Smartphone. Allerdings bietet der jetzige 5G-Ausbau eben noch lange nicht das volle Potential.
Neben limitierten Datenraten ist vor allem die Latenz, also die Reaktionszeit deutlich schlechter als bei 5G Stand-Alone (5G SA). Und genau damit macht Vodafone ab sofort zumindest in einigen Regionen Schluss. Denn wie das Unternehmen heute mitgeteilte, startet man nun mit 5G SA. „Wir machen den Weg frei für die Echtzeit, 5G steht in Deutschland zum ersten Mal auf eigenen Beinen“, äußert sich Vodafone-Deutschlandchef Hannes Ametsreiter gegenüber der Welt.
Minimale Reaktionszeit
Zum Start hat Vodafone 1.000 Mobilfunkantennen an 300 Standorten bei 3,5 GHz auf das neue 5G SA umstellt. Diese sind jeweils auch im Kernnetz an eine 5G-Infrastruktur angebunden. Bereits bis Ende des Jahres soll das von LTE unabhängige 5G dann bereits mit 4.000 Antennen in Deutschland verteilt werden.
Dann kann 5G auch seine volle Stärke entfalten. Hierzu zählt dann vor allem die minimale Reaktionszeit um die 10 ms. Dies ist „so schnell wie das menschliche Nervensystem“, erklärt Vodafone-Technikchef Gerhard Mack. 5G SA ist eine wichtige Voraussetzung für viele neue Technologien wie das autonome Fahren. Denn nur mit diesen minimalen Reaktionszeiten sind viele Neuentwicklungen überhaupt erst möglich. Die Latenz bei 5G NSA liegt noch drei bis viermal so hoch. Hinsichtlich der Datenrate wird es aber erstmal keine größeren Sprünge nach oben geben. Auch 5G Standalone wird zunächst weiter um die 0,7-1 GBit bieten. Denn für höhere Geschwindigkeiten bräuchte es erst neue Frequenzbereiche und bei 5G SA gibt es bisher nur Bänder bei 3,6 GHz.
Das erste Rechenzentrum für 5G wurde ebenfalls in Betrieb genommen und zwar in Frankfurt.
Quelle: Welt, Vodafone
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M. Schwarten
freischaffender Redakteur
Technik begeistert mich seit rund 25 Jahren – vor allem dann, wenn sie das Leben leichter statt komplizierter macht. Besonders am Herzen liegen mir Mobile Devices wie Smartphones, Tablets und Smartwatches. In diesem Bereich arbeite ich seit vielen Jahren.