Testbericht: HTC 5G Hub
Test des ersten Magenta 5G-Routers im Telekom 5G-Netz
Die Deutsche Telekom verkauft mit dem HTC 5G Hub seit Juli 2019 den ersten mobilen 5G Router mit integriertem Akku. Das Gerät soll nicht nur Laptop, Tablet und Co. mit sehr hohen Geschwindigkeiten über das LTE und 5G-Mobilfunknetz versorgen. Dank großem Touchscreen und Android Betriebssystem bietet es auch einige Entertainment-Funktionen. Max von 5G-Anbieter.info hat den Router ausführlich getestet und zeigt, wo die Stärken und Schwächen des Routers liegen.
HTC 5G Hub im Detail
Der 5G Hub ist in erster Linie ein mobiler WLAN-Router mit integriertem Mobilfunkmodem. Hauptaufgabe des Gerätes ist, WLAN-fähige Endgeräte wie Laptops, Tablets oder Smartphones mit schnellem Internet zu versorgen. Im Vergleich zu vielen anderen mobilen Hotspots, ist der HTC 5G Router relativ groß (12,9 cm x 10 cm x 4,3 cm) und schwer (340 Gramm). Doch das Gerät bietet auch eine große Funktionsvielfalt.
Auf der Front befindet sich ein 5 Zoll großer Touchscreen, darunter ist das HTC-Logo platziert. Der Rahmen ist keilförmig gestaltet, der Router wird daher stehend betrieben. Die Seite ist mit Stoff überzögen, dadurch wirkt das Gerät sehr hochwertig und modern. Hersteller HTC hat an der Oberseite die Taste zum Ein- und Ausschalten des 5G Hubs untergebracht und verfügt über einen sehr guten Druckpunkt. Seite und Rückseite trennt ein dünner Lüftungsschlitz.
Anschlussmöglichkeiten beim 5G-Hub
Alle Anschlüsse des Routers befinden sich auf der Rückseite. Es gibt hier einen Anschluss für das Netzteil, einen USB Typ-C Port, einen RJ45 Gigabit Ethernet Netzwerk-Anschluss und einen Reset-Knopf. Außerdem ist hier der Schacht für die Nano-SIM Karte sowie die optionale Micro-SD Speicherkarte platziert. Einen Full-Size USB-Port oder Anschlüsse für externe Antennen gibt es leider nicht.
Schnelles Internet mit 5G und LTE
Der HTC 5G Hub verfügt über einen Qualcomm Snapdragon 855 Chipsatz mit integriertem Snapdragon X24 LTE Kategorie 20 Modem. Über das LTE-Netz sind theoretisch Geschwindigkeiten von bis zu 2 Gigabit pro Sekunde im Downlink und bis zu 150 Mbit/s im Uplink möglich. Zusätzlich ist ein Snapdragon X50 5G Modem im Router verbaut, welches im 5G-Betrieb theoretisch bis zu 2,63 GBit/s im Downlink und bis zu 287 Mbit/s im Upload erreicht.
In der Praxis konnten im Telekom-Netz zwar sehr hohe Datenraten gemessen werden, an die theoretischen Werte reichten diese aber noch nicht heran. Im LTE-Netz lieferte der HTC 5G Hub knapp 300 Mbit/s im Downlink und gut 80 Mbit/s im Uplink. 2G (GSM) und 3G (UMTS) unterstützt der 5G Hub leider nicht. Bei Bedarf besteht aber die Möglichkeit, das Gerät ausschließlich im LTE-Netz zu nutzen. Immerhin ist 5G aktuell noch nicht sehr gut ausgebaut.
Speedtest im 5G-Netz
Im 5G-Netz der Telekom wurden in rund 100 Meter Abstand vom Sender-Standort und mit Sichtverbindung zur Antenne rund 1,3 Gigabit pro Sekunde im Downlink erreicht. Unter diesen optimalen Bedingungen lagen die Geschwindigkeiten im Speedtest konstant über 1 GBit/s. Auch bei 300 Meter Entfernung zur Antenne waren im Freien noch Geschwindigkeiten von knapp 800 Mbit/s möglich. Sobald Wände oder andere Hindernisse zwischen Endgerät und Antenne waren, sind die 5G-Geschwindigkeiten teils stark zurückgegangen und lagen bei teilweise nur noch 300 Mbit/s.
Wie auch schon bei der LTE-Technologie ist eine gute Verbindungsqualität bei 5G sehr wichtig, um hohe Datenraten erreichen zu können. Die Reichweite von 5G im Frequenzbereich um 3,6 GHz (Band n78) ist sehr gering und betrug im Test nur wenige hundert Meter.
Schnelles WLAN integriert
Der HTC Hub für 5G kann Endgeräte auf verschiedene Art und Weise mit Internet versorgen. Eine Möglichkeit ist der RJ45 LAN-Anschluss, eine weitere Möglichkeit stellt der USB Typ C-Port dar. Für beide Varianten wird natürlich ein entsprechendes Kabel benötigt. Zusätzlich lassen sich bis zu 20 Geräte gleichzeitig per WLAN verbinden.
Der Hub unterstützt die WLAN Standards 4, 5 und 6, außerdem wird WLAN 802.11ad auf 60 GHz unterstützt. Im Test mit einem Apple MacBook Pro konnten Brutto-Datenraten von 1,3 GBit/s erreicht werden. WLAN ad wurde mangels entsprechender Endgeräte auf der Gegenseite nicht getestet. Die WLAN Reichweite war gut, auch in 10 Metern Entfernung zum Router und mit zwei dünnen Wänden dazwischen können Internetseiten noch schnell und flüssig geladen werden. Mit einem leistungsstarken, stationären Heimnetz-Router kann der HTC 5G Hub aber nicht mithalten.
Display und Bedienung
Der HTC 5G Hub hat auf der Front ein 5 Zoll großes LC-Display mit HD-Auflösung (720 x 1280 Pixel). Für ein modernes Smartphone wäre die Auflösung veraltet und zu gering, da man das HTC Gerät aber nicht so nah an den Augen benutzt, ist die Auflösung völlig in Ordnung. Schwerer wiegen da schon die stark spiegelnde Oberfläche und die relativ schwache Helligkeit des Panels. Insbesondere unter freiem Himmel stören die Spiegelungen.
Ist der HTC 5G Hub mit einem Netzteil verbunden, so wird dauerhaft ein Standby-Bildschirm angezeigt, welcher Uhrzeit, Datum, Akku-Zustand, Netzbetreiber, Netztechnologie und Empfangsstärke anzeigt. Das hat HTC optisch sehr gut umgesetzt. Wird das Display eingeschaltet, so findet man zusätzlich noch Informationen zur Geschwindigkeit sowie zur Anzahl der verbundenen Geräte und zum verbrauchten Datenvolumen.
Grundsätzlich basiert die Software des 5G Hub auf Android in Version 9 und kann wie ein Android-Smartphone bedient- und konfiguriert werden. Lediglich auf eine Telefon-Funktion hat HTC verzichtet. Der Google Play-Store ermöglicht die Installation von beliebigen Apps, was sich im Test als äußerst praktisch herausgestellt hat. Einige Apps werden allerdings nicht korrekt dargestellt oder nutzen den Querformat-Bildschirm des Routerdisplays nicht korrekt.
Bei der ersten Einrichtung erscheint eine Konfigurations-Oberfläche für die WLAN Hotspot Funktion. Hier kann man direkt den WLAN-Namen, das Passwort und weitere Funktionen einrichten.
Nutzung für die Medienwiedergabe
Wie schon in der Einleitung zu diesem Testbericht erwähnt, will der HTC 5G Hub weit mehr sein als nur ein gewöhnlicher mobiler WLAN-Router mit 5G-Modem. Das große Display und die Android-Oberfläche laden geradezu ein, das Gerät als Multimedia-Maschine zu verwenden. Im Test wurde aus diesem Grund eine Internetradio-App für die Nutzung als Mini-Radio installiert, außerdem kamen für Video-Streaming die Apps von ARD, ZDF und YouTube zum Einsatz.
Der integrierte Lautsprecher hat eine erstaunlich gute Qualität und eine gute Lautstärke. Nur bei sehr lauter Einstellung übersteuert er und die Qualität leidet. Dank des guten Lautsprechers und insbesondere auch dank der stehenden Bauweise, hat sich der HTC 5G Hub als tolles kleines Radio sowie als Mini-Fernseher herausgestellt. Wer unterwegs im Hotel oder Zuhause in Werkstatt, Küche und co. einen kleinen Fernseher sucht, ist mit dem Hub bestens bedient.
Klar – mit einem Smartphone oder einem Tablet wäre das auch möglich, aber der HTC Router braucht keine zusätzliche Stand-Hülle und die anderen Geräte bleiben frei für andere Nutzungsszenarien. Man darf natürlich auch nicht die allerbeste Bildqualität erwarten, aber im Test überzeugte das Gerät auf jeden Fall. Einziger Kritikpunkt: Es gibt keine Lautstärke-Taste am Gerät, sondern nur in der Software. Diese ist immerhin sehr einfach zu erreichen und man gewöhnt sich schnell daran.
Theoretisch kann der HTC 5G Hub übrigens via USB Typ C an einen Fernseher angeschlossen werden und so Inhalte in 4K-Auflösung streamen. Der USB-Anschluss arbeitet dann im Displayport-Modus.
Akku und sonstiges
Der im HTC 5G Hub integrierte Akku ist nicht wechselbar und hat eine Kapazität von 7.660 mAh. Die Akkulaufzeit kann als sehr gut bezeichnet werden. Im Test war nach einem ganzen Tag Hotspot-Betrieb noch mehr als die Hälfte der Kapazität verfügbar! HTC selbst gibt eine Betriebszeit von 24 Stunden an. Etwas schade ist, dass HTC keinen Full-Size USB-Anschluss (Typ A) verbaut hat. Sonst hätte man den starken Akku perfekt als Powerbank nutzen können, um andere Geräte wie etwa ein Smartphone wieder aufladen zu können.
Das Gerät verfügt über 32 GB internen Speicher, dieser ist via MicroSD Speicherkarte erweiterbar. Die Speichererweiterung kann über den gleichen Schacht vorgenommen werden, in dem auch die Nano-SIM-Karte eingelegt wird. Neben WLAN 802.11b/g/n/ac/ad wird übrigens auch Bluetooth 5.0 unterstützt.
Beim Betrieb des HTC 5G Hub ist im Test aufgefallen, dass der im Gerät integrierte Lüfter bei intensiver Nutzung oft läuft und durchaus hörbar ist. Beim konzentrierten Arbeiten in ruhigen Umgebungen kann dies störend sein, aber auch beim Streamen von Filmen oder anderen Inhalten. Der Lüfter sorgt jedoch auch dafür, dass sich der Router nie besonders stark erwärmt, als dass der Router Schaden nehmen könnte.
Preise, Bezug und passende Tarife
Ganz billig ist der kleine Highend-Router leider nicht zu haben. Im Gegenteil! Denn mit einer UVP von 799 Euro zeigt sich der HTC 5G Hub teurer als viele aktuelle Smartphones. Vertrieben wird das Gerät mit den 5G-Tarifen der Deutschen Telekom. Genauer gesagt mit dem Tarif "MagentaMobil Speedbox XL". Dieser bietet unbegrenztes Datenvolumen und neben LTE natürlich auch 5G. Wer den Tarif hier auf der Telekom 5G-Seite bestellt, zahlt übrigens "nur" noch gut 550 Euro hinzu.
Update: Seit Sommer 2020 bietet die Telekom den 5G Hub leider nicht mehr an. An dessen Stelle ist der CPE2 Pro 5G getreten.
Test-Fazit zum Router
Der HTC 5G Hub hat sich im Test als sehr guter mobiler 5G Router gezeigt. Die Akkulaufzeit ist aufgrund des Riesen-Akku extrem gut, die Bedienung ist dank Android-Betriebssystem vertraut und flüssig. Die theoretisch maximalen Datenraten konnten im 5G-Netztest nicht erreicht werden, aber mit rund 1,3 Gigabit pro Sekunde im Downlink ist der HTC 5G Hub dennoch schneller im Mobilfunk-Netz unterwegs als jeder andere mobile Router. Ein weiteres Highlight ist die Möglichkeit, den 5G Hub als Streaming-Gerät zu nutzen, etwa als Mini-Fernseher.
Negative Punkte gab es im Test kaum. Kritik gibt es lediglich für die fehlenden Anschlüsse für eine externe Antenne, für den hörbar arbeitenden Lüfter sowie für das recht stark spiegelnde Display. Auch der Preis kann durchaus kritisch gesehen werden.
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