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5G in der Schweiz

Wer bietet den Datenturbo in der Schweiz und wie steht es um den Ausbau?


Speedtest der Swisscom mit einem 5G-Smartphone

Swisscom 5G Speedtest | Bild: Swisscom Presse



1. 5G-Anbieter in der Schweiz

Wie auch in Österreich, gibt es hier drei große Netzprovider. Nementlich Swisscom, Sunrise (inklusive UPC) sowie Salt. 5G wird von diesen seit Anfang 2019 ausgebaut (mehr zu den Anfängen unter Punkt 3). Markenzeichen der schweizer Mobilfunktarife sind seither günstige Preise und viel Datenvolumen - meist sogar völlig ohne Volumenbegrenzung. In Deutschland dominieren bekanntlich noch Tarife mit limitierten Kontingenten, wie z.B. 30 GB pro Monat.


2. Stand zum 5G-Ausbau 2025

Swisscom: War einer der ersten Anbieter in Europa, der kommerziell 5G eingeführt hat (Q2/2019). Bereits seit 2021 deckt die Swisscom 99 % der Schweizer Bevölkerung ab mit seinem 5G-Netz ab. Lücken dürften also heute in kaum noch existieren.

Das Unternehmen wirbt zudem mit einer wachsenden Zahl an Standorten mit 5G+ (standalone) - vor allem in großen Städten und Ballungsräumen. Die Abdeckung ist in den urbanen Zentren ist mit echtem 5G also bereits relativ gut, in ländlichen Regionen ist sie oft noch ausbaufähig. Wie der aktuelle Stand ist, erfahren Sie hier mit Blick auf die exzellente Netzabdeckungskarte der Swisscom.


Sunrise (Sunrise UPC): Der Provider legte früh den Fokus auf eine schnelle landesweite 5G-Abdeckung und kommt ebenfalls auf sehr hohe Flächen- bzw. Bevölkerungsabdeckung. Auf der Webseite nennt der Anbieter eine 5G-Abdeckung von 99% mit „Basis 5G“, das hier bis 1 Gbit/s ermöglicht. Gemeint ist hier 5G non-standalone. Echtes 5G-Standalone (Sunrise nennt es „Highspeed 5G“, stand 2025 für 79% zur Verfügung. Eine genaue Übersicht kann man sich hier auf der Ausbaukarte von Sunrise verschaffen.

Was sagen unabhängige Tests? Im Chip Netztest 2024 ermittelten die Tester 96 Prozent Abdeckung. Im Connect Netztest 1/2025 erhielt der Anbieter sogar satte 973 von maximal 1000 Punkten.


Salt: Der dritte Anbieter in der Schweiz „Salt“ hat beim 5G-Rollout einen etwas langsameren Start hingelegt als Swisscom und Sunrise, holte jedoch zügig auf. Mittlerweile sind auch hier große Teile des Landes mit Basis-5G versorgt. Hier auf seiner Webseite spricht das Unternehmen von 99.9 Prozent Abdeckung mit bis zu 750 MBit/s. In Regionen mit 5G+ (standalone) sogar bis 1,7 GBit/s. Leider geht man nicht näher ein, ob die 99% für LTE & 5G zusammen gelten oder nur für 5G. Wir nehmen eher an ersteres …

Was sagen unabhängige Tester? Beim Chip-Netztest Anfang 2024 ermittelten die Tester eine 5G-Abdeckung von gut 97 Prozent (außerhalb der Städte 83 Prozent). Im connect Netztest 1/2025 erzielte Salt 952 von 1000 Punkten.



3. Blick zurück: So schnell erfolgte der 5G-Ausbau in der Schweiz

Die Schweiz gehörte einmal wieder zu den Pionieren in Punkto Mobilfunkausbau. Während Deutschland Anfang 2019 Deutschland noch Pro- und Kontra 5G diskutierte und die Frequenzen versteigert wurden, funkte 5G bei den Eidgenossen bereits seit April 2019.

3.1 Schweiz war führend in Europa

Die Schweiz startete als einer der ersten Länder den Mobilfunkstandard 5G für seine Bürger. Weltweit wurde der 4G-Nachfolger seit Ende 2018 sukzessive eingeführt. Schweizer Verbraucher gehörten somit zu den ersten, welche die Technik austesten konnten. Im deutschsprachigen Raum war das Land führend, gefolgt von Österreich. Deutschland startete zwar noch im selben Jahr, doch der Ausbau ging hier im Vergleich etwas schleppender voran.

3.2 Ergebnisse der Frequenzauktion

Die Versteigerung der Betriebsfrequenzen für 5G endete in der Schweiz bereits am 8. Februar und spülte ins gesamt 380 Mio. Franken in die Staatskasse. Im Vergleich zu den gut 6 Mrd. Euro in Deutschland, eigentlich ein Schnäppchen. Aber auch in Bezug auf die 4G-Auktion 2012, als gut 1 Mrd. Franken auf der Rechnung für die Mitbieter standen.

Geboten hatten die drei großen Telekommunikationsriesen, also Swisscom, Sunrise und Salt. Erstere investierte mit 195,5 Mio. Franken am meisten für die Lizenzen. Salt gab 94,5 Mio. Franken aus und Sunrise 89,2 Millionen. Unter den Hammer kamen Bänder bei 700 MHz (FDD), welche sich besonders gut für die Versorgung im ländlichen Raum mit schnellem Internet eignen. Zudem standen Blöcke bei 3500 MHz und 1400 MHz zur Disposition[1].

3.3 Ausbau nach Unternehmen im Rückblick

Sunrise („5G for the people“): Im Hintergrund startete Sunrise den 5G-Ausbau bereits Mitte 2018 und installierte Antennen überall im Land. Im 2. Quartal 2019 zählte Sunrise dann gut 150 Standorte, welche für 5G aufgerüstet waren. Das Unternehmen plant jährlich über eine viertel Milliarde in den 5G-Netzausbau zu investieren. Der endgültige Startschuss fiel im Mai 2019: Seit diesem Tag vertrieb der Anbieter 5G-Smartphones in der Schweiz. Den Anfang machten das chinesische Xiaomi Mi MIX 3 und das Huawei Mate 20 X (5G).



Swisscom: Der Branchenprimus Swisscom wollte mit 5G ebenfalls schnell durchstarten. Schon Ende 2019 wollte das Unternehmen sagenhafte 90 Prozent(!) erschlossen haben, was auch erreicht wurde.

Bild: Swisscom


Zu den Städten mit ersten Live-Netzen gehörten übrigens Lützelflüh, Bern, Davos, Genf, Zürich, Burgdorf, Basel, St. Moriz und Estvayer le Lac. Außerdem nennt der Provider noch „Adliswil, Affoltern, Bachenbülach, Balsthal, Belp, Binningen, Braunwald, Brunnen, Buchillon, Champéry, Chur, Cossonay, Courtepin, Dietikon, Domat/Ems , Ecublens (VD), Freienbach, Glarus, Glattbrugg, Horgen, Ittigen, Langenthal, Lyssach, Luzern, Malix, Meyrin, Muttenz, Nyon, Oberburg, Oberwinterthur, Ostermundigen, Röthenbach, Schüpbach, Seebach, St. Gallen, Sumiswald, Urnäsch, Uster, Vernier, Wiedlisbach, Worblaufen, Zeiningen und. Zollikofen.


Gesundheitsgefahr durch 5G?

Wie auch in Deutschland, entfachte in der Schweiz kurz vor der Auktion bzw. dem Verkaufsstart eine Diskussion um mögliche Gesundheitsrisiken des 5G-Mobilfunks. Im Zuge dessen wurden mehrere Petitionen wie diese ins Leben gerufen. Gemäß dem Vorsorgeprinzip gilt es in der Schweiz, Emissionen soweit wie technisch möglich zu begrenzen, sofern dies wirtschaftlich zumutbar ist. Daher sind die Grenzwerte für elektromagnetische Strahlung in der Schweiz auch deutlich strenger als beispielsweise in Deutschland. Infolge dessen könnte der Ausbau von 5G in der Schweiz sich in den Städten auch etwa verzögern. So verbot beispielsweise der Kanton Genf im April vorerst den Bau weiterer 5G-Antennen. Mehr dazu hier.

[1] https://www.comcom.admin.ch/comcom/de/home/dokumentation/medieninformationen.msg-id-73916.html