Sub 6 GHz
5G im Bereich unter 6 Gigahertz
Im Zusammenhang mit der Berichterstattung über den neusten Mobilfunkstandard 5G, liest man immer wieder von sogenannten „Sub-6-GHz“ Frequenzen bzw. Sub6-GHz Bändern. Wir zeigen, was es genau damit auf sich hat und worin die Unterschiede bzw. Gemeinsamkeiten zu anderen Funkfrequenzen liegen.
5G-Mast (links) auf Sub-6-Bändern in der Stadt
Was versteht man unter „Sub-6-GHz“?
Das „Sub“ steht für den englischen Präfix der so viel wie „unter“ bedeutet. Im Zusammenhang mit dem 5G-Standard soll damit angedeutet werden, dass der Betrieb auf Frequenzen unter der 6-GHz-Marke erfolgt. Genau genommen sollte es eigentlich „Sub-5-GHz“ heißen, da hier die magische Grenze verläuft, wo Mobilfunk endet. Denn in dieser Zone, ganz präzise von 5,15 bis 5.725 GHz, funkt WLAN! Dieser ist für Mobilfunk also tabu!
Experten verwenden für 5G auf Sub-6-GHz Bändern übrigens auch die Bezeichnung FR1 – für „frequency range 1“. Es gibt, wie wir weiter unten noch sehen werden, auch noch eine Frequenz Range 2 …
Die Einteilung in Funkbänder
Sämtliche bisher eingesetzten Mobilfunkstandards, beginnend mit 2G über 3G, LTE (4G) und nun auch 5G, funken in einem Bereich von rund 600 MHz bis knapp unter 5 GHz. Jede Generation hat dabei genau festgelegte Bereiche innerhalb dieses Funkspektrums, geteilt in einzelne „Bänder“. Diese kann man sich wie Funk-Datenautobahnen vorstellen. LTE z.B. wird im ländlichen Raum hierzulande vorwiegend auf 800 MHz eingesetzt. Das alte GSM funkt u.a. im Bereich von 900 MHz und 5G wird auch in einem Segment bei 700 MHz betrieben. Daneben existieren noch unzählige weitere Nutzbereiche bis 5 GHz.
Doch nicht nur für jede Mobilfunkgeneration kommen andere Bänder zum Einsatz, auch von Land zu Land und Anbieter zu Anbieter werden jeweils andere Frequenzbereiche genutzt, um Überschneidungen zu vermeiden!
5G Frequenzbereiche
Die ersten hierzulande versteigerten Nutzfrequenzen für 5G-Internet, lagen bei 3.4 – 3.6 GHz, sowie im Bereich um 2.1 GHz. Vodafone, O2, Drillisch und die Dt. Telekom, investierten dafür Mitte 2019 knapp 6,6 Milliarden Euro. Doch langfristig sollen für 5G noch weit, weit mehr Bänder zur Verfügung stehen, was auch die mögliche Geschwindigkeit enorm erhöht. Das veraltete 3G wurde Ende 2021 abgeschaltet und die dadurch freigestellten Bereiche für 5G und LTE umdisponiert. Dank der neuen DSS-Technik werden sogar 5G und LTE auf immer mehr Masten parallel eingesetzt – in einer Art Gemeinschaftsnutzung bestehender Frequenzsegmente.
Das Thema Frequenzaufteilung bei 5G ist wie Sie sehen ziemlich komplex, da es auch international starke Unterschiede gibt, was beim Hardwarekauf (Router/Smartphone) von höchster Wichtigkeit ist. In unserem großen Spezial zu 5G-Freuquenzen erfahren Sie alles Wichtige! Auch welche Frequenzen z.B. hinter Bezeichnungen wie n78 oder n20 stehen…
5G Betrieb auch über 6 GHz?
Der LTE-Nachfolger soll irgendwann einmal erheblich mehr als 1 GBit/s ermöglichen. Bis zu 20 GBit sind laut den Spezifikationen theoretisch möglich. Doch dafür benötigt es neue „Datenautobahnen“ – sprich mehr nutzbare Frequenzbänder. Diese sind aber im Sub-6-GHz Bereich praktisch gänzlich erschöpft. Daher sollen neue Regionen im Millimeterwellenbereich erschlossen werden – auch genannt „mmWaves“. Dafür wurden (bzw. werden immer noch) Segmente über 24 GHz für die 5G-Nutzung lizenziert, der sogenannte frequency range 2 (FR2).
Für Deutschland steht ebenfalls mmWave 5G auf der Agenda der Mobilfunkanbieter. Angepeilt werden hier große Bänder bei 26 GHz. In den USA kommt dagegen mmWave 5G schon länger zum Einsatz.
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