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5G Release 15

Alles zum ersten 3GPP 5G-Standard samt Differenzierung


Gut drei Jahre hatte es gedauert, bis aus der Vision “5G” ein fertiger, weltweit gültiger Industriestandard wurde. Mitte 2018 war es soweit! Die Standardisierungsorganisation 3GPP gab die finale Ratifizierung des 5. Mobilfunkstandards in La Jolla (Kalifornien) bekannt. Genauer gesagt handelte es sich um „5G Standalone Release 15“, kurz SA 15. Doch was genau versteht man darunter?

Standalone & non stand alone 5G?

Blickt man etwas tiefer hinter die Kulissen, so wird deutlich, dass es eigentlich zwei 5G-Standards gibt. Oder besser gesagt zwei Hauptteile einer Spezifikation. Erster wurde bereits 6 Monate vorher verabschiedet, das sogenannte „5G-Release 15 Non-Standalone“, kurz 5G NSA. Dabei können bestehende LTE-Netze mit 5G NR (New Radio Phase 1) kombiniert werden. Die Spezifikationen sehen unter anderem bis zu 100 MHz pro Carrier (Carrier Aggregation) bei Frequenzbereichen unter 6 GHz vor und bis zu 400 MHz bei über 24 GHz.

Die ersten Endkundennetze basieren bzw. basierten hierzulande (sowie in vielen anderen Staaten) noch auf 5G NSA. Auch, da diese sich am schnellsten und kostengünstigsten implementieren lassen.

5G standalone (SA) ist hingegen vor allem für den industriellen Sektor interessant, da sich hier spezifische Anforderungen ja nach Anwendung konkret umsetzen lassen, Stichwort Network Slicing.

5G-Standards und ihre Verabschiedung | Bild: spectrum.ieee.org


Im Gegenzug zu 5G-NSA, arbeitet 5G Stand-alone (5G SA) völlig unabhängig von 4G. Erst die von 3GPP definierten Spezifikationen liefern die Grundlange für 5G-Netze ohne die Beteiligung von 4G, also „echtes 5G“ wenn man so will. So wurde beispielsweise das Kernnetz der nächsten Generation (5G NG-Core) definiert.

Volker Held von Nokia fasste die Neuerungen wir folgt zusammen. Mit den 5G SA Spezifikationen „[…]wird die 5G-Netzarchitektur komplett. Hierbei wird das 5G-Radionetz nicht nur einfach in bestehende LTE-Netze als Kapazitäts-Booster integriert, wie es bei den NSA-Varianten der Fall ist. Vielmehr wird ein neues 5G-Core-Netz definiert, das im Zusammenspiel mit 5G New Radio zu einer weiteren Leistungssteigerung führt.“

Was macht 5G New Radio aus?

Eigentlich greift die Abkürzung "5G" zu kurz - Experten sprechen eigentlich von 5G New Radio, kurz 5G NR. Alle Ziele und Anforderungen, sowie einen kleinen historischen Abschnitt, haben wir hier für Sie zusammengefasst.

5G Release 16 und 17

Mitte 2020 wurde dann die nächste Spezifikation von 3GPP verabschiedet, der Release 16 (Phase 2). Dieser brachte etliche Detailverbesserungen, aber auch Erweiterungen zu Release 15. Damit wurde wieder auch die Basis für neue Anwendungen gelegt. Der Release 17 folgte dann im Jahr 2022.

5G Release 16 Roadmap

5G Release 16 für noch "besseres 5G" | Bild: Qualcomm


5G mehr als nur schnelleres LTE ...

Die Spezifikationen erlaubten es den Mobilfunkprovidern weltweit noch weit leistungsfähigere Funknetze als zuvor mit LTE aufzubauen. Konkret sah 5G früh schon folgende Vorteile. Eine davon ist natürlich eine deutlich höhere Datenübertragungsrate vor. Doch 5G sollte weit mehr sein als nur ein Datenboost für Videoclips. Die Industrie setzte geradezu auf einen Paradigmenwechsel im Bereich Verkehr, Logistik und Maschinenkommunikation.


Weiterführendes

» Was bringt Release 18?