O2 Homespot 5G Router im Test
Was leistet die 5G-fähige Homebox im Alltag?
Heute braucht es längst nicht mehr unbedingt einen Festnetzanschluss über DSL, Kabel oder Glasfaser für schnelles WLAN in der eigenen Wohnung bzw. für das ganze Haus. Moderne Mobilfunkstandards wie 5G, öffnen einen anderen Weg über Funk. O2 bietet solch eine Lösung zum kleinen Preis. Wir haben das Angebot - insbesondere den zugehörigen, neuen 5G Homespot-Router von 2023 - ganz genau für Sie getestet. Taugt es wirklich als DSL-Ersatz?
1. Highspeed-WLAN für überall dank der „O2 Home“ Tarife
Mit dem LTE- und 5G-Funknetz sind heute technisch problemlos schon 300-500 MBit/s bei O2 möglich. Von daher liegt es nahe, darüber auch eine Festnetzalternative anzubieten. Vor allem für Orte, wo es entweder noch kein schnelles DSL/Glasfaser gibt oder die Zugänge viel zu langsam für heutige Bedürfnisse sind – sprich, deutlich unter 50 MBit pro Sekunde.
Mit den sogenannten Home Tarifen über 4G/5G, bietet O2 die passende Lösung. Bereits für rund 30 € im Monat erhält man mit „O2 Home S“ eine Doppelflat für zu Hause. Unbegrenzt surfen (also keine Volumenbegrenzung) und telefonieren mit bis zu 50 MBit/s. Optional sind im Paket „M“ sogar 100 MBit/s möglich (+5 €). Aber bereits mit dem Basistarif könnte man daheim parallel auf zwei Fernsehern Netflix in ultrascharfem 4K Ultra-HD streamen.
Alles was man neben dem Tarif braucht, ist ein passender Router. Bei der Bestellung (siehe folgend), kann man sich zwischen einem 4G- und 5G-Homespot entscheiden.
2. Bestellung von O2 Home samt Router und Kosten
Der einfachste Weg für Interessenten führt
hier über
www.o2online.de/homespot. Einfach nur wählen ob man den 50 oder 100 MBit Tarif möchte, sowie den passenden Router. Die Mietgebühr für das 4G-Modell beträgt 5.99 € im Monat bzw. 7.99 € für die 5G-Variante, welche wir hier testen. Angesichts des geringen Preisunterschiedes, würden wir dringend zum deutlich leistungsstärkeren 5G-Homespot raten. Hat man sich für das passende Paket aus Tarif und Hardware entschieden, müssen nur noch Versand- sowie Zahlungsmodalitäten eingegeben werden. Die Lieferdauer beträgt im Schnitt 3 Werktage.
3. Lieferumfang: Was ist enthalten?
Neben dem SIM-Kartenträger des Home Tarifes, erhält man natürlich noch einen Karton mit dem Router. Letzterer enthält im Prinzip das Nötigste für die Inbetriebnahme. Konkret den O2 Homespot 5G, ein kleines gelbes LAN-Kabel (CAT 5e UTP) sowie das Stromnetzteil. Des Weiteren noch eine kleine, doppelseitige Kurzanleitung mit den wichtigsten Basics.
4. erster Eindruck vom Homespot 5G (Modell 2023)
Der allererste Gedanke beim Auspacken war wohl „man, ist der riesig“. Tatsächlich handelt es sich um einen Baum von einem Router der in punkto Höhe und Gewicht so ziemlich jeden hinter sich lässt, was wir bisher für einen Testbericht in der Hand hatten. Der subjektive Eindruck täuscht nicht, denn beim Nachmessen mit dem Lineal sind es rund 22,5 cm Höhe und knapp 12x12 cm rechteckige Grundfläche. Besonders aber das Gewicht von knapp 1080 Gramm lässt staunen!
Zum Vergleich: Die
Fritz!Box 6850 5G bringt es mit 375 g auf fast ein Drittel der Masse. Vodafones
Gigacube 5G kommt mit 495 g rund auf die Hälfte. Da der Homespot 5G nur für den stationären Einsatz gedacht ist, sind Maße und Masse eher nebensächlich und das Gewicht sagt natürlich noch nichts zur Qualität aus. Er hebt sich aber hier bereits auffällig von den meisten anderen Geräten seiner Zunft ab. Ob das Gewicht auch von einem leistungsfähigem Inneren zeugt, werden wir im Test unten noch sehen …
Rein optisch kann man sich natürlich streiten – Geschmacksache eben. Ich persönlich finde den Homespot durchaus ansehnlich, auch wenn er wohl im Wohnzimmer oder Büro aufgrund seiner Dimensionierung bisweilen etwas klobig wirken kann.
5. Technische Eckdaten: Das kann der 5G-Router alles
Zunächst sei erwähnt, dass O2 mit der
2023er Version des 5G-Homespots erstmals für einen hierzulande noch unbekannten Hersteller entschied. Oder haben Sie schon mal etwas von „MitraStar“ gehört? Wie ZTE oder Huawei, handelt es sich um ein chinesisches Unternehmen. O2 selbst hält sich leider mit Eckdaten zu dem Modell auf der hauseigenen Webseite dezent zurück, so dass wir diese erst im Handbuch fanden. Dieses ist übrigens nur online
hier als PDF erhältlich.
Der Homespot 5G von O2 aus dem Jahr 2023 (2. Generation) von MitraStar wird von einem MediaTek Chipsatz (MT6890) angetrieben. Er unterstützt neben 5G natürlich auch weiter LTE, sofern die 5. Generation (noch) nicht vor Ort ausgebaut wurde. Beim WLAN gibt es modernes WIFI 6, was theoretisch Gigabit-Power verspricht. Leider fanden wir weder im Handbuch noch im Netz eine Angabe zur hypothetischen Bruttoleistung. Normaler Weise gibt die jeder Hersteller mit an, so dass wir später die Performance noch direkt messen werden.
5.1 Anschlüsse: Was kann ich alles anschließen?
Der 5G-fähige Homespot zeigt sich durchaus anschlussfreudig. Auf der Rückseite befinden sich 2 Gigabit LAN-Ports sowie ein Telefon RJ11 Anschluss. Über letzteres kann bei Bedarf ein Festnetztelefon betrieben werden. Zur Erinnerung: im Tarif ist ja eine Sprachflat für sämtliche Gespräche ins deutsche Fest- sowie Mobilfunknetz inklusive.
Zusätzlich befinden sich noch zwei Taster auf der Router-Rückseite. Einmal für WLAN/WPS sowie eine Ein/Aus-Schalter. Das ist relativ selten und kann durchaus nützlich sein. Über dem WPS-Schalter finden wir den SIM-Kartenschacht. Etwas versteckt hinter einer kleinen Silikon-Klappe, welche sich aber ganz einfach abnehmen lässt.
Aber wie schaut es mit Antennenanschlüssen aus? Die gibt es tatsächlich oben links und rechts hinter zwei Plastikklappen. Es handelt sich um Antennenports vom Typ SMA. Ganz oben hat der Hersteller noch einen Aufkleber mit den Router- sowie WLAN-Passwörtern angebracht. Stromanschluss sowie Reset-Taster befinden sich unten.
5.2 Front & Info LEDs
Schauen wir uns noch kurz die Vorderseite an, welche recht minimalistisch gehalten ist. Diese ziert ganz oben das O2 Logo – unten gibt es eine LED-Leiste mit vier Infoleuchten. Mittels Farbcodierung lässt sich der jeweilige Status einfach ablesen.
WLAN: blau = WLAN aktiv | blau blinkend = WPS Verbindungsaufbau | rot = Verbindungsfehler |
aus = WLAN deaktiviert
4G/5G: Hier wird die Signalstärke grob eingeordnet.
blau = Signalstärke sehr gut | grün = befriedigend | rot blinkend = PIN eingeben
Internet: blau = Verbindung steht | aus = keine Internetverbindung
Telefon: blau = laufendes Telefonat | aus = kein Gespräch
alle LEDs blinken =
Firmwareupdate im Gange
6. Installation, Anschluss und erster Start
Für den ersten Testlauf brauchen wir im Prinzip nur die SIM-Karte (O2 Home per Funk oder beliebiger anderer Datentarif) und den Homespot-Router. Zunächst muss die SIM in die Box eingeführt werden, wie auf dem folgenden Bild zu sehen. Achten Sie dabei auch auf die korrekte Ausrichtung der Kerbe. War alles richtig, rastet die Karte sanft ein und federt nicht zurück. Erst jetzt(!) schließen wir den Router ans Netzteil an. Gegebenenfalls muss einmal noch der Powertaster auf der Rückseite betätigt werden, falls vorne keinerlei LED leuchtet. Dann heißt es ca. 1 Minute warten, bis der Homespot fertig gebootet hat.
Für die Verbindung eines Endgeräts gibt es nun zwei Wege – per LAN oder WLAN. Am einfachsten für den Anfang wäre LAN – hierzu muss lediglich der PC oder Laptop mittels LAN-Kabel verbunden werden. Dann kann der Zugriff über den Browser auf die Homebox erfolgen. Dazu gleich mehr.
Bei der Einrichtung via WLAN gehen Sie wie folgt vor: Schalten Sie Smartphone, Tablet etc. WIFI ein und verbinden es mit dem zugehörigen O2 Homespot SSID. Diese steht auf der Rückseite oben verzeichnet und sieht z.B. so aus „o2-HS4GSB-1122-JW“. Nun wird man nach dem Passwort gefragt, welches darunter abgelesen werden kann.
Eine weitere Möglichkeit wäre das Abscannen des QR-Codes auf demselben Aufkleber oder die Nutzung der WPS-Taste.
Steht die Verbindung über (W)LAN, kann es auch schon losgehen. In der Regel sollte der Internetzugang bereits möglich sein. Für Änderungen am WLAN-Netz, der APN oder ähnlichen, muss man ins Routermenü ...
7. Homespot 5G Routermenü & Einstellmöglichkeiten
Kommen wir zu den Feineinstellungen. Um ins Router-Menü des Homespot 5G (2023) zu gelangen, geben Sie in der Browseradresszeile
o2.spot oder
https://192.168.1.1 ein. Sie landen dann in folgendem Startbildschirm.
Nun muss das Routerpasswort eingegeben werden, verzeichnet auf dem Aufkleber hinten über den Antennenanschlüssen. Der Startbildschirm dürfte dann so derart aussehen (von Firmware abhängig).
Hier können die wichtigsten Einstellungen hinsichtlich der Verbindung, WLAN, Sicherheit sowie Netzwerk vorgenommen werden. Leider, so finden wir, hat sich MitraStar nicht gerade viel Mühe gegeben. Die Optik und Menüführung ist sehr rudimentär und wirkt noch ziemlich „Beta“ und fix zusammengeleimt. Zudem kommen wir in einige Menüpunkte gar nicht (mehr). Zum Beispiel „Systemeinstellungen“ -> „Passwort“, „Systemprotokoll“ oder „Firmwareupdate“. Warum auch immer …
7.1 Was kann man ablesen und einstellen?
Die Spannweite deckt die wichtigsten Heimnetzwerk-Konfigurationen ab. Unter „Netzwerkübersicht“ kann man bei „Status“ z.B. die Empfangsparameter RSRP, RSRQ sowie RSSI ablesen – wohl einer der wichtigsten Infos für Fortgeschrittene für die Empfangsoptimierung. Zudem wird angezeigt, ob die Verbindung auf 5G NSA oder 5G SA erfolgt und auf welchen Bändern/Frequenzen. Im folgenden Screenshot ist es z.B. 5G NSA auf Band B20 (LTE) mit 5G auf Band n78.
Wichtig dürfte zudem für die meisten der Punkt „Datenverbrauch“ sein, wo sich der aktuelle, monatliche Volumenbedarf ablesen lässt. Aber Achtung: Wir der Router ausgeschaltet, werden diese Daten gelöscht. Für einen korrekten Einblick muss dieser also permanent am Netz bleiben. Ansonsten bleibt nur einloggen ins Kundenmenü, wo man ebenfalls den Verbrauch ablesen kann.
Bei „4G/5G“ ist die APN einstellbar und Sie können definieren, ob Datenroaming erlaubt sein soll. Des weiteren gibt es einen Menüpunkt zur Netzwahl und den Umschalter interne/externe Antennen.
Es folgen LAN und WLAN-Menüs. Bei letzterem kann auch eine Zeitschaltung aktiviert werden, etwa um in der Nacht Strom zu sparen.
Bei „Sicherheit“ findet sich die Firewall samt Netzfilteroptionen für IPv4 sowie IPv6. „Netzwerkanwendungen“ beinhalten die Punkte „Portweiterleitung“, „DMZ“, „UPnP“ sowie „DDNS“.
7.2 Firmwareprobleme & fehlerhafte Antennenumschaltung
Noch ein Hinweis zur Firmware: Diese ist in Foren wohl der größte Kritikpunkt. Einerseits lässt sich ein Update nicht, wie bei den meisten Herstellern, bequem über einen Button vornehmen, falls verfügbar. Stattdessen muss man selbst die Datei runterladen (wo??) und installieren. Leider fanden wir nirgendwo im Netz eine neuere Version zum vorgefundenen Auslieferungszugstand „o2-IGW1121-DE_g1.2_100YCA0_b4“. Dabei sollte es zum Testzeitpunkt (8/2023) schon die neuere Variante „o2-IGW1121-DE_g1.5_100YCA0_b7“ geben.
Darüber hinaus scheint es noch ein weiteres, offenes Firmwareproblem beim O2 Homespot 5G zu geben. Dieses betrifft die Umschaltung zwischen interner und externer Antenne. Bis zur oben genannten Version „o2-IGW1121-DE_g1.5_100YCA0_b7“ zumindest, scheint diese nicht zu funktionieren. Wir haben einen kleinen Test gemacht und tatsächlich: Die Empfangswerte änderten sich überhaupt nicht beim Umstellen von intern auf extern, was aber nicht sein kann. Somit scheint die Funktion zum Anbinden externer Antennen bei dem Router momentan nicht gegeben. Bleibt zu hoffen, das O2 bzw. der Hersteller da noch zeitnah eine Lösung per Firmwareupdate liefert …
8. Test: Wie schnell ist der Homespot 5G in der Praxis?
Als nächstes wollten wir wissen, wie schnell ist der Router im Vergleich zu anderen bzw. wie schlägt er sich im Alltag? Dazu haben wir eine Reihe von Tests in Hinblick auf den Mobilfunkempfang und die WLAN-Leistung durchgeführt.
8.1 Testbedingungen und was wird alles getestet?
Der Homespot 5G von O2 wird ja, wie schon erwähnt, zusammen mit den Home Funktarifen vertrieben. Diese bieten aber aktuell maximal 100 MBit/s – viel weniger also als der Router theoretisch schafft. Um diese künstliche Bremse zu umgehen, haben wir kurzerhand die Speedtests mit einem O2 Prepaid-Tarif durchgeführt. Dort liegt die maximale Datenrate bei immerhin 300 MBit/s – egal ob via LTE oder 5G.
Die Testläufe fanden in unserem Büro nahe der Innenstadt von Leipzig statt (ca. 300 m Luftlinie zur City). Der Empfang im O2-Netz ist hier ganz OK aber nicht herausragend – also eine gute Ausgangsposition für alltagstaugliche Ergebnisse. Denn nicht jeder wohnt direkt in Sichtline zum Funkmast!
8.2 Speedtest
Für die Speedtest ließen wir den O2 Homespot 5G von 2023 gegen einen der besten aktuell erhältlichen 5G-Router antreten – die Fritz!Box 6850 5G, welche 2023 sogar von Stiftung Warentest ausgezeichnet wurde. Allerdings, dies sei immer zu bedenken, kostet der Router auch über 500 Euro, also ein ganzes Stück mehr wie der Homespot!
Als erstes bestückten wir die Box mit der O2 SIM und führten mehrere Tests durch. Im Menü bescheinigte sie uns relativ gute Empfangswerte von rund -80 dBm RSRP. Gleich fiel uns eine starke Schwankungsbreite bei der Performance auf, welche aber auch beim AVM Gerät zu beobachten war. Somit scheint dies netzbedingt und nicht auf die Hardware zurückzuführen.
Die Werte aller fünf Speedtests lagen zwischen 60 und 90 MBit/s beim Download sowie 17-21 MBit/s im Upload. Der Mittelwert betrug dann 64,4 Down und 19,5 Up. Das ist zugegeben nicht die Welt, liegt aber in etwa in dem Bereich, den O2 zur Zeit als Mittelwert bundesweit auf Basis diverser Netztests angibt.
Nun kam der AVM-Router an die Reihe. Die Spanne reichte bei dem Gerät von 80 bis 150 MBit/s Down bzw. 20-26 MBit Up. Im Mittel ermittelten wir abermals über 5 Tests dann 105,8 MBit/s im Download und 24,5 MBit/s Sendedatenrate.
Im Durchschnitt unseres kleinen Tests schnitt die (bedeutend teurere) Fritz!Box also ein ganzes Stück besser ab und konnte aus den eher suboptimalen Bedingungen vor Ort das Meiste herausholen. Der mittlere Upload übertraf den O2 Homespot 5G demnach um rund 20% bzw. fast 65% beim Downloadtest. Gemessen am Preis-/Leistungsverhältnis, kann sich aber das Ergebnis des O2-Routers dennoch sehen lassen. Um auf die Kosten der FritzBox zu kommen, muss man die Homebox bei O2 nach aktuellem Stand (7.99 €) über 5 Jahre lang mieten. Bis dahin ist das Gerät ohnehin längst veraltet und es gibt bedeutend bessere.
Zu Bedenken ist auch: Vor Ort bei uns ist leider aktuell weiter nur 5G NSA und kein echtes 5G (SA) verfügbar. Bis O2 weitläufig echtes 5G bietet, wird es wohl noch eine Weile dauern. Unter 5G SA könnte die Lage schon wieder ganz anders aussehen. Das müsste dann ein späterer Test bei entsprechender Verfügbarkeit zeigen.
9. WLAN im Test: Wie gut schneidet der Homespot 5G hier ab?
Selbst das beste 5G-Modem nützt nichts, wenn man die gewonnene Leistung nicht auch entsprechend an alle benötigten Endgerät verteilen kann. Daher spielt bei einem guten Router verständlicher Weise die WIFI-Performance ebenfalls eine entscheidende Rolle.
Dafür ließen wir die O2-Box abermals gegen die FritzBox 6850 5G antreten, welche allerdings nur maximal WIFI 5 unterstützt, während der Homespot schon mit WIFI 6 aufwartet. Daher schickten wir fairer Weise noch ein weiteres Vergleichsmodell mit WIFI 6 mit ins Rennen – den neusten Vodafone Gigacube 5G (auch aus 2023) vom Hersteller ZTE. Vodafone bietet ja einen ähnlichen, quasi-stationären 5G-Tarif für zu Hause und unterwegs namens Gigacube.
9.1. Empfangstest WIFI
Bevor wir die Transferleistung genau messen, widmen wir uns kurz einem kleinen Empfangstest. Dabei wird mit einem Smartphone (Samsung S20 Ultra) an vier festgelegten Raumpunkten die verbleibende Signalstärke gemessen. So kann man zumindest grob einen Eindruck gewinnen, wie gut prinzipiell die Reichweite ist und wie gut die Modelle mit etwaigen Hindernissen klarkommen. Genauer gesagt Türen und Decken, was ja im Alltag eine entscheidende Rolle spielt.
Für die Messung der WLAN-Signalstärke verwenden wir die AVM WLAN-App. Jeder Router wird je auf Autokanal gestellt und funkt auf 2.4 + 5 GHZ. Die Geräte müssen also selbstständig entscheiden, welche Konfiguration für die Gegebenheiten vor Ort optimal sind – auch das ist wichtig.
Mit den vier Messpunkten (MP) bilden wir die typischen Alltagssituationen ab. Messpunkt 1 befindet sich in direkter Sichtverbindung ca. 3 Meter vom Gerät entfernt (optimal). Bei MP2 trennt dann eine geschlossene Tür auf 8 Metern Distanz Router sowie Smartphone. MP3 liegt genau 1 Etage über MP1 - also mit einer Decke als Hindernis. Bei Messpunkt vier muss die Hardware mit einer tragenden Wand + Decke arbeiten.
O2 Homespot 5G |
-47 dBm |
-67 dBm |
-53 dBm |
-71 dBm |
Fritz!Box 6850 5G |
-54 dBm |
-70 dBm |
-56 dBm |
-63 dBm |
Gigacube 5G (ZTE) |
-44 dBm |
-72 dBm |
-56 dBm |
-64 dBm |
Bei allen drei Geräten ist erwartungsgemäß das Signal an MP1 am besten. Der Gigacube setzt sich hier schon mal an die Spitze. MP2 scheint für den Homespot die leichteste Aufgabe zu sein. An MP3 kommen alle drei in etwa gleich gut zurecht, mit leichtem Vorteil für den O2-Router. Nur bei größeren Hindernissen ist dieser augenscheinlich etwas überfordert und muss sich deutlich den anderen beiden Modellen geschlagen geben. Aber die Signalstärke allein muss in Sachen Perfomance noch nichts heißen. Messen wir also noch die Durchsatzrate.
9.2 Transferleistung getestet
Für die WLAN-Durchsatztests kommt das Profitool jperf zum Einsatz. Es wurde so konfiguriert, dass 7 parallele Streams simuliert werden. So lässt sich die theoretisch maximale Durchsatzrate recht gut annähern. Gemessen wurde für jeden der drei Router an drei Messpunkten.
Messpunkt 1 = Sichtverbindung im selben Zimmer ohne Hindernisse, 3 Meter
Messpunkt 2 = anderes Zimmer mit Wand dazwischen, 6 Meter
Messpunkt 3 = anderes Zimmer, +1 Etage, 6-8 Meter
Der O2 Homespot schaffte bei Sichtverbindung (MP1) eine beachtliche Leistung von ca. 780 - 850 MBit/s netto. Die einzelnen Streams (bunte Linien im Graph) sind zudem schön homogen, also kaum störende Ausreißer. Bei so einer kurzen Distanz auch nicht anders zu erwarten. Die FritzBox kam hier auf gut 650 MBit/s. Beide müssen sich aber deutlich gegen den Gigacube 5G geschlagen geben, der mit 930 MBit auftrumpft!
O2 Homespot 5G:
Fritz!Box 6850 5G:
Gigacube 5G:
Messpunkt 2:
Legt man die Schwierigkeitsstufe etwas höher und muss neben einer höheren Distanz noch eine Wand durchdrungen werden, schaffte der Homespot immerhin noch um die 600 MBit/s. Bei AVM ermittelten wir 400-500 MBit/s. Der Vodafone-Router brillierte auch hier und ließ sich durch das Hindernis kaum beindrucken: 860-920 MBit/s.
O2 Homespot 5G:
FritzBox 6850 5G:
Gigacube 5G:
Messpunkt 3:
Kommt als Hindernis nun noch zusätzlich eine weitere Etage im Haus dazu, müssen die Router sich richtig ins Zeug legen, um noch ein performantes Signal zu gewährleisten. Am Besten meisterte die Aufgabe abermals der Gigacube (~ 420 - 450 MBit), gefolgt vom Homespot (~ 250 - 280 MBit/s). AVM kann hier nicht mithalten und schafft nur um die 140 - 170 MBit/s bei einem recht fragmentierten Verlauf.
O2 Homespot 5G:
FritzBox 6850 5G:
Gigacube 5G:
10. Unser Fazit
Alles in allem bietet O2 mit dem aktuellen Homespot 5G-Modell einen preiswerten Einstieg in die Welt der stationären Internetzugänge per Funk. Besonders die Tarife mit unlimitiertem Datenvolumen und Sprachflat sind konkurrenzlos günstig (Übersicht).
Die Performance des Routers bei 5G und WLAN ist in Ordnung. Wer jedoch Rekorde aufstellen will, muss wohl ein anderes Gerät kaufen. Gemäß des WLAN-Tests, wäre dann der Gigacube eine gute Wahl – in Sachen 5G punktet die Fritzbox 6850. Bei einer Mietgebühr von aktuell 7.99 €, macht das auf 2 Jahre gerechnet insgesamt 191.76€. Bedenkt man, dass ein guter 5G-Router schnell die 500 € Marke knackt, ist O2s Angebot recht fair. Für die O2 Home Tarife, welche sowieso maximal 100 MBit bieten, ist der Homespot 5G demnach eine gute Wahl.
11. Häufige Fragen
Gibt es einen Routerzwang bei den Home Tarifen?Nein, mittlerweile kann man frei jeden beliebigen Router wählen. Sie können die Tarife auch ohne Hardware bestellen und ein eigenes Gerät verwenden. Wir empfehlen als Alternative die Fritz!Box 6850 5G.
Weiterführendes:
»
zur Bestellung von O2 Home via 5G
»
Handbuch zum O2 Homespot 5G ansehen
»
Kurzanleitung (PDF)
»
Testbericht zum Gigacube 5G